Das erwartet dich in diesem Beitrag: 15 Tipps, die dich dabei unterstützen, Energie zu sparen (gleich hinspringen) sowie vorab eine kurze Erklärung, warum das überhaupt notwendig ist.
Immer noch halten Öl, Gas und Kohle das Leben in Österreich am Laufen: Sie decken rund 64 Prozent unseres Energieverbrauchs ab.
Das macht uns derzeit doppelt zu schaffen. Denn zum einen heizen wir durch die Nutzung der fossilen Energieträger die Klimakrise weiter an, zum anderen machen wir uns dabei stark von Importen abhängig – rund 80 Prozent der Gas-Importe haben wir bisher etwa aus Russland bezogen.
Diese Abhängigkeit kommt uns jetzt teuer zu stehen: Putin nutzt sie als taktisches Druckmittel im Ukrainekrieg und lässt mal mehr, mal weniger Brennstoff durch die Pipelines fließen; einer von mehreren Gründen, weshalb die Energiepreise aktuell durch die Decke gehen.
Die langfristige Lösung dieser Probleme steckt im Ausbau erneuerbarer Energien. Sie sind wesentlich umweltfreundlicher und regional verfügbar. Um in der aktuellen Energiekrise Erleichterung zu bringen, verläuft ihr Ausbau in Österreich allerdings nicht schnell genug. Raus aus der aktuellen Misslage schaffen wir es nur, wenn wir zusätzlich Energie sparen – und zwar an den richtigen Stellen: Dort, wo einfache Änderungen besonders viel bewirken. Solche effizienten Energieeinsparungen hat zuletzt auch der österreichische Klimarat gefordert.
Vor allem politische Maßnahmen in den Bereichen Verkehr und Industrie sind gefragt, denn sie bieten das meiste Potenzial. Angesichts der aktuellen Energiepreise sehen viele Menschen allerdings keinen anderen Ausweg, als den Sparstift auch im eigenen Alltag anzusetzen. Das Gute: Auch dieser hält einige gute Möglichkeiten bereit, der Energieverschwendung den Kampf anzusagen.
Mit Hilfe der Expert:innen von Greenpeace haben wir die größten Energiefresser im Alltag ausfindig gemacht. Von uns erfährst du, wie du sie effizient nutzt und damit Geldbörse und Umwelt schonst.
Die größten Energiefresser im Straßenverkehr sind oftmals immer noch Autos mit Verbrennungsmotoren. Um dich von A nach B zu bringen, arbeiten sie nicht besonders effizient: Sie setzen nur ein Drittel der (in Form von Treibstoff) eingesetzten Energie tatsächlich in Bewegung um – der Rest geht als Abwärme verloren.
Im Haushalt schlucken Heizung, Klimaanlage und Warmwasserbereitung viel Energie. Einen hohen Verbrauch haben außerdem Kühlschrank, Gefriertruhe, Elektroherd und Waschmaschine. Auch Fernseher, PC, Laptop, Handy, Musikanlage und Modem sowie die Beleuchtung machen sich auf der Jahresabrechnung bemerkbar.
Im Zaum hältst du diese Energiefresser mit folgenden 15 Tipps:
Wann immer es möglich ist, solltest du dein Auto stehen lassen und stattdessen mit dem Fahrrad und den Öffis fahren – sie sind immer die effizientere und deutlich günstigere Variante. Wenn du viel in Österreich unterwegs bist, zahlt es sich mitunter sogar aus, dass du dein Auto gleich komplett gegen das Klimaticket tauschst. Damit kannst du um rund 1.000 Euro ein Jahr lang alle öffentlichen Verkehrsmittel des Landes nutzen.
Wenn es ohne Auto gar nicht geht, solltest du vorausschauend fahren und die Geschwindigkeit entsprechend anpassen. Häufiges Bremsen und Schalten verbraucht unnötig viel Benzin. Im Überlandbereich kannst du viel Energie sparen, indem du das Tempo reduzierst. Optimal ist eine Geschwindigkeit zwischen 70 und 90 km/h.
Der Betrieb der Klimaanlage im Auto lässt den Verbrauch deutlich nach oben schnellen, im Durchschnitt um zehn bis 15 Prozent. Den Energiefresser also am besten ganz ausschalten oder zumindest sparsam einsetzen.
Nicht jeder Raum muss im Winter auf 21 Grad aufgeheizt werden – im Schlafzimmer etwa sorgen bereits 18 Grad oder sogar weniger für einen angenehmen Schlaf. Passt du die Temperatur variabel an, kannst du viel Energie sparen.
Falls du im Sommer eine Klimaanlage verwendest, setze auch diese bedarfsgerecht ein und schalte sie am besten ganz aus, wenn es energiesparendere Möglichkeiten zum Abkühlen gibt. In kühlen Nächten etwa unbedingt die Fenster aufmachen und durchlüften.
Im Winter sorgt Stoßlüften dafür, dass die Wände nicht so stark auskühlen und du weniger heizen musst. Im Sommer gelangt durch Stoßlüften weniger warme Luft von draußen in die Innenräume, wodurch wiederum weniger Energie zum Kühlen der Räume notwendig ist.
Halte die Heizkörper frei von Möbeln oder Vorhängen. Dadurch vermeidest du, dass ein energiefressender Wärmestau entsteht. Stattdessen kann sich die warme Luft optimal im Raum verteilen. Weitere Tipps zum Heizen.
Öko- oder Energiesparprogramme von Geschirrspülern oder Waschmaschinen verbrauchen weniger Energie, weil das Wasser dabei nicht ganz so hoch erhitzt wird. Damit Geschirr und Wäsche sauber werden, laufen die Programme zwar länger, der Energieverbrauch ist trotzdem deutlich geringer.
Wer mit 30 statt 40 Grad Celsius wäscht, spart pro Waschgang bis zu 40 Prozent der Energie. Leicht verschmutzte Textilien, auch Unterwäsche, werden schon bei 30 Grad sauber und keimfrei.
+5 bis +7 Grad Celsius im Kühlschrank und -18 Grad Celsius im Tiefkühler sind optimal. Bildet sich auf der Rückwand des Kühlschranks eine Eisschicht, ist die Temperatur zu niedrig. Ältere Geräte haben häufig eine Stufen-Regler. In diesem Fall lohnt sich der Kauf eines Kühlschrank-Thermometers.
Auch im Standby-Modus verbrauchen Elektrogeräte Strom. Verwende am besten eine zentrale Steckerleiste, um mit einem Handgriff mehrere Geräte z.B. über Nacht komplett auszuschalten. Du möchtest nicht immer ans Ausschalten denken müssen? Bringe eine Zeitschaltuhr an, die dein Modem automatisch vom Strom nimmt – etwa über Nacht, wenn du keine Internetverbindung benötigst.
Rund zehn Prozent der Energie im Haushalt wird für die Warmwasseraufbereitung verwendet. Wassersparende Duschköpfe und Armaturen senken den Energieverbrauch um bis zu 30 Prozent.
Seit März 2021 ist ein neues EU-Label zur Beurteilung der Energieeffizienz von Elektrogeräten im Einsatz. Neben der Energieeffizienzklasse ist darauf auch ein QR-Code vermerkt, über den du weitere Informationen abrufen kannst. Eine genau Erklärung erhältst du auf der klimaaktiv-Seite des Klimaschutzministeriums.
Bereits bei Herstellung und Transport eines Produkts wird jede Menge Energie verbraucht. Je länger das Produkt danach in Verwendung ist, desto besser fällt seine Energiebilanz aus. Ein kaputtes Gerät reparieren zu lassen, anstatt ein neues zu kaufen, ist also wesentlich umweltfreundlicher. Wer dafür den Reparaturbonus für elektrische oder elektronische Geräte nutzt, kann aktuell bis zu 50 Prozent oder 200 Euro der Reparaturkosten sparen.
Auch wer Secondhand kauft, sorgt dafür, dass energieintensiv hergestellte Produkte länger in Verwendung bleiben und schont damit die Umwelt.
Beleuchtung macht rund 10 Prozent des Stromverbrauches aus. Wer energieeffiziente Leuchtmittel wie LEDs statt Glüh- und Halogenlampen verwendet, spart davon bis zu 80 Prozent.