Nicht nur wir freuen uns im Sommer auf warme Sonnenstrahlen, viel Vitamin D und köstliches Sommerobst, sondern auch die kleinen Insekten, die unsere Obstkörbe in Scharen einnehmen: Taufliegen. Oder besser bekannt als Obstfliegen, Fruchtfliegen, Obstmücken und Essigfliegen. Wir haben ein paar umweltfreundliche Tipps und Hausmittel parat, mit denen du die Tiere ganz einfach fernhalten kannst.
Um von Anfang an zu vermeiden, dass sich Fruchtfliegen in deinem Obst heimisch einrichten, gibt es ein paar Dinge, auf die du achten kannst:
Kaufe bestenfalls nur die Menge an Obst, die du essen kannst, bevor etwas davon schlecht wird. Fruchtfliegen werden besonders durch den Geruch von gärendem Obst angelockt. Nimm deshalb das Obst nach dem Kauf aus der Schale und verbrauche zuerst reifere Früchte und solche, die kleine Druckstellen oder Verletzungen haben. Achte außerdem darauf, überreife Früchte nicht gemeinsam mit frischen zu lagern. Sollte das Obst dennoch einmal braune Flecken bekommen, ist das nicht schlimm, solange man es richtig lagert: unter einer Obstglocke oder im Kühlschrank. So vermeidest du, dass du Lebensmittel an Fruchtfliegen oder deine Biotonne verschenkst.
Apropos Biotonne: Bioabfall ist ein Schlaraffenland für Obstfliegen. Sowohl auf Tellern als auch in Gläsern oder im Abfall ziehen Lebensmittelreste die Fliegen an. Achte deshalb darauf, Reste zu entsorgen, Bier, Wein und Saft nicht in Gläsern stehen zu lassen und den Biomüll regelmäßig zu leeren und zu säubern, um einen Gärprozess im Kübel zu vermeiden.
Obstfliegen sind Sensibelchen, wenn es um Gerüche geht. Deshalb eignen sich die Duftstoffe einiger Pflanzen perfekt als natürliche Geruchsbarrieren. Hier sind vor allem Basilikum, Minze, Zitronengras und Zitronenmelisse, Lavendel, Heiligenkraut und Tomatenblätter zu empfehlen. Die Küchenkräuter können sowohl frisch als auch getrocknet in der Wohnung verteilt werden, um ihre Gerüche und ätherischen Öle großflächig zu verströmen.
Sollten die Fliegen trotz all dieser Maßnahmen einmal den Weg in deinen Obstkorb finden, kannst du sie behutsam entfernen:
Die eigene Versuchung zieht Obstfliegen nicht nur an, sondern lässt sie auch in die Falle gehen. Als passende Option eignen sich Einmachgläser mit Löchern im Deckel oder einfach durchlöcherte Folie über regulären Gläsern. Fülle den Boden dieser Gläser mit überreifem Obst, Marmeladeresten oder einem zuckerhaltigen Getränk. So werden die Fliegen angezogen und klettern hinein, können aber nicht mehr entkommen. Die Lebendfalle kann einfach regelmäßig im Freien geleert werden.
Auch fleischfressende Pflanzen eignen sich als natürliche Fallen für Obstfliegen und sind noch dazu dekorativ. Hier ist allen voran Fettkraut, auch Pinguicula genannt, sehr effektiv. Es kann gut in Innenräumen kultiviert werden. Die Blätter des Fettkrauts sondern über Drüsen ein süßliches Sekret ab, das Obstfliegen anzieht. Diese bleiben an den Blättern kleben und werden anschließend von der Pflanze verdaut. Neben Fettkraut können auch Sonnentau (Drosera), Kannenpflanzen (Nepenthes) und Venusfliegenfallen (Dionaea muscipula) als Fallen für Fruchtfliegen verwendet werden. Allerdings ist die Erfolgsquote bei diesen Pflanzen geringer als bei Fettkraut, da die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen und die Größe der Beute oft nicht perfekt geeignet sind. Hast du eine dieser Pflanzen aber bereits zu Hause, probier’s doch mal aus und stell sie in die Nähe deines Obstkorbs.
Weiters ist es sinnvoll, Spinnen als natürliche Fressfeinde von Obstfliegen nicht aus der Wohnung oder dem Haus zu schaffen. Obstfliegen verfangen sich in den Netzen und dienen Spinnen als Nahrung – so kannst du deine eigenen Lebensmittel wieder alleine genießen.
Obstfliegen sind allerdings nicht nur nervige Küchenbewohnerinnen, sondern sie haben im Außenbereich einen ökologischen Wert. Neben ihrer Funktion als Nahrung, z. B. für Spinnen und Vögel, haben sie auch eine Zersetzer-Funktion. Sie helfen bei der Kompostierung überreifer Früchte, damit wichtige Nährstoffe wieder in den Boden zurückgeführt werden, und schaffen so den Erhalt von Bodenfruchtbarkeit. Und fliegen die Fliegen, vom süßen Nektar angezogen, von Pflanze zu Pflanze, unterstützen sie die Bienen dadurch bei der Bestäubung.