5 Tipps, wie du Greenwashing in der Mode erkennst
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5 Tipps, wie du Greenwashing in der Mode erkennst

Nachhaltigkeit liegt auch in der Mode im Trend. Doch viel zu oft sind die grünen Versprechen der Konzerne nur miese Tricks, um noch mehr Profit auf Kosten der Umwelt herauszuschlagen. Wir helfen dir, ihre dreisten Täuschungen zu durchschauen!

Ein Shirt hängt auf einem Kleiderbügel mit einem

Es gibt sie, doch leider noch viel zu selten: Modeunternehmen, die tatsächlich nachhaltig mit den Ressourcen unseres Planeten umgehen. Viel häufiger begeht die Fashion-Industrie skrupellose Verbrechen an der Umwelt: Sie setzt giftige Chemikalien ein, die Menschen und Umwelt schaden und bringt mit absichtlicher Überproduktion die Müllhalden zum Überquellen. Trotzdem vermarkten Mode-Giganten ihre Kollektion oft als nachhaltig – denn “grüne” Produkte lassen die Kassen ordentlich klingeln. 

Die miese Verkaufspraxis nennt sich “Greenwashing”. Lass dich nicht von ihr in die Irre führen: Folgende 6 Tipps helfen dir dabei, die grünen Lügen der Konzerne zu durchschauen:

1. Gütezeichen und Zertifikate checken

Fast Fashion Konzerne sind kreativ, wenn es um das Greenwashing ihrer schmutzigen Mode geht. Sie erfinden einfach ihre eigenen Öko-Modelinien mit Gütezeichen, die seriös aussehen, jedoch fern von strengen Kontrollen und Standards sind. Im Greenpeace Gütezeichen-Guide werden 29 Zertifikate und Modeketten unter die Lupe genommen und aufgedeckt, wer nachhaltig und transparent produziert – und wer nicht.  

2. Werbetricks hinterfragen

Auch mit gut klingenden Schlüsselwörtern wie eco, conscious, nachhaltig oder fair wird gerne getäuscht. Daneben zielen auch Werbeplakate mit Natur-Motiven häufig darauf ab, ein nachhaltiges Image zu kreieren. Auch Preisschilder, die wie Recyclingpapier aussehen, sollen Marken oder Produkten einen grünen Touch verleihen.

Diese kleinen Marketing-Kniffe sind besonders gefährlich, denn sie beeinflussen uns meist unterbewusst. Das Produkt oder die Marke wirkt dadurch für uns nachhaltig. Versuche kritisch zu bleiben und nicht auf diese Tricks reinzufallen. Schlägt dein Greenwashing-Sensor an, kannst du vorhandene Gütezeichen prüfen oder recherchieren, was das Unternehmen tatsächlich für die Umwelt tut (siehe Punkt 3).

3. Nachhaltigkeitskriterien prüfen und auf Transparenz achten

Möchtest du wissen, ob ein Unternehmen wirklich nachhaltig produziert, lohnt sich ein Blick auf die Website: Wo ist die Firma gemeldet? Wo lässt sie produzieren? Welche Materialien verwendet sie? Werden die Arbeiter:innen fair bezahlt? Wer diese wichtigen Informationen nicht preisgibt, verbirgt womöglich Übles. Wenn du in so einem Fall die Service-Hotline anrufst oder im Geschäft nachfragst, zeigst du dem Hersteller, dass Nachhaltigkeit ein wichtiges Kriterium für dich ist.

4. Recycling kritisch betrachten

Viele Fast-Fashion-Unternehmen bieten Kund:innen die Möglichkeit an, alte Kleider abzugeben. Im Gegenzug erhalten sie einen Rabatt für neue Produkte. Die Kleiderspenden werden angeblich recycelt – doch wie es wirklich mit ihnen weitergeht, verraten die Firmen oft nicht. Tatsächlich wird wohl nur ein kleiner Anteil recycelt. Expert:innen schätzen, dass es nur etwa ein Prozent ist. Zum Beispiel ist ein Kleidungsstück, wenn es aus verschiedenen Materialien besteht, schon fürs Recycling ungeeignet und landet auf der Mülldeponie.

5. Den Preis als Indikator heranziehen

Bei Billig-Mode zahlen alle drauf: die Umwelt, der Mensch und die Geldbörse. Denn faire Arbeitsbedingungen und die Einhaltung von Umweltstandards können mit kleinen Preisen schlicht nicht gedeckt werden. Außerdem sind billige Produkte meist von minderer Qualität, werden schnell kaputt und durch ein Neues ersetzt – ganz nach dem Geschmack der Fast-Fashion-Industrie. Beim Kleiderkauf gilt deshalb: Besser auf Qualität statt auf Quantität setzen.

Doch auch ein teurer Preis kann irreführen: Deshalb nicht vergessen, auch bei höherpreisiger Kleidung weitere Nachhaltigkeitskriterien zu prüfen.

Wir lassen uns nicht täuschen – und kämpfen für Gesetze!

Die Modeindustrie wird weiterhin versuchen, uns mit fiesen Tricks, immer mehr Ramsch anzudrehen. Doch wir lassen uns nicht in die Irre führen. Wir können Gütesiegel checken, Marketing-Tricks entlarven und uns über das Unternehmen und seine Praktiken informieren. Wenn wir außerdem nur kaufen, was wir wirklich brauchen und unsere Kleidung gut pflegen, geben wir den Konzernen weniger Chancen, uns an der Nase herumzuführen. 

Vom Einzelnen ist das ganz schön viel verlangt – Greenpeace setzt deshalb alles daran, dass Greenwashing von vornherein gestoppt wird. Wir kämpfen für Gesetze, die grüne Lügen kriminalisieren und Unternehmen dazu zwingen, nachhaltig mit den Ressourcen unseres Planeten umzugehen. Und wir üben mit unserer Petition gegen Fast Fashion direkt Druck auf Verantwortliche aus, mit ihren schmutzigen Praktiken aufzuhören. Hier kannst auch du die Petition unterzeichnen!