„9 Betonschätze“: Greenpeace kürt die schlimmsten Betonsünden des Landes
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„9 Betonschätze“: Greenpeace kürt die schlimmsten Betonsünden des Landes

Wenn Wälder, Wiesen und Äcker mit grauem Asphalt überzogen werden, sehen die Menschen in Österreich rot. Gemeinsam haben wir den Blick auf die größten Betonsünden Österreichs gelenkt!

Wieder einmal haben die Österreicher:innen bewiesen, dass sie die Nase voll haben von der sinnlosen Zerstörung kostbarer Natur: Über 20.000 haben bei der Greenpeace-Wahl der schlimmsten Beton-Bausünde des Landes mitgemacht und online für ihren Favoriten abgestimmt. Die neun unrühmlichen Gewinner des Wettbewerbs wurden Ende Juli im Wiener Museumsquartier vorgestellt und mit dem „Goldenen Betonmischer“ prämiert. 

Von Luxus-Resort bis Warenlager

Über 400 fragwürdige Betonsünden haben Menschen aus ganz Österreich bei unserem landesweiten Wettbewerb eingereicht. Aus jeweils fünf Finalisten pro Bundesland wurden per Publikumsvoting und mithilfe einer Fachjury die neun Gewinner ermittelt. 

Unter anderem wurden das Zentrallager der Firma XXXLutz in Zurndorf im Burgenland, das Lkw-Verteilerzentrum LCAS-Nord in Kärnten und das Luxus-Resort „Six Senses Residences Kitzbühel Alps“ in Salzburg mit dem Negativpreis prämiert.

Die tristen Asphaltwüsten haben sich den Preis redlich verdient. Für sie mussten kostbare Wälder und grüne Wiesen weichen. Mach dir selbst ein Bild und swipe dich hier durch die schlimmsten Betonsünden Österreichs:

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Beton heizt Diskussionen an

Das öffentliche Interesse am Wettbewerb war groß, schnell war klar: Die Betonflut bewegt! Auf unseren öffentlichen Kanälen haben wir über Wochen hinweg für viel Austausch in der Community gesorgt. Auch auf prominente Unterstützung durften wir zählen: Die „Staatskünstler“, Florian Scheuba, Thomas Maurer und Robert Palfrader, haben in unserem Namen mit gewohnt bissigem Humor zur Teilnahme angeregt.

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Der positive Zuspruch zur Initiative und die Mitmach-Bereitschaft der Menschen in ganz Österreich haben gezeigt: Die Versiegelung unserer wertvollen Natur ist ein Aufregerthema! Und das Engagement so vieler ein deutliches Zeichen gegen die zukunftsfeindliche Betonpolitik im Land. Danke an alle, die sich an unserer Aktion beteiligt und die wichtige Botschaft verbreitet haben!

Achtung, Betonlawine rollt!

Dass die Bodenversiegelung den Österreicher:innen sauer aufstößt, kommt nicht von ungefähr. Rund 16 Fußballfelder Boden werden jeden Tag in Österreich verbaut. Großteils werden wertvolle Natur, Weiden, Wiesen und Äcker für den Anbau von regionalem Gemüse, Obst und Getreide mit Asphalt überzogen. 

In den letzten 40 Jahren haben wir bereits landwirtschaftliche Nutzflächen so groß wie das Burgenland verloren. Das gefährdet unsere heimische Lebensmittelproduktion und die Existenzgrundlage der österreichischen Bäuerinnen und Bauern.

In vielen Fällen passiert Versiegelung in verschwenderischem Ausmaß. So werden Lebensraum für heimische Wildtiere und fruchtbare Äcker für noch mehr Einkaufszentren an Orts- und Stadträndern betoniert. Dabei liegt Österreich mit 1,6 Quadratmetern Verkaufsfläche pro Kopf bereits im europäischen Spitzenfeld! Der Trend führt dazu, dass kleine Geschäfte und Nahversorger:innen zusperren und Ortskerne verwaisen.

Die Betonflut gefährdet unsere Zukunft

Verbauung und Bodenversiegelung sind in vielen Fällen nicht nur unverhältnismäßig. Sie gefährden unsere Zukunft.

Bodenversiegelung bedroht langfristig unsere Versorgung mit regionalen Lebensmitteln. Allein die Äcker, die 2024 versiegelt werden, könnten ein Jahr lang mehr als 252.000 Menschen in unserem Land mit Brot versorgen – so viele Menschen, wie in Linz leben! Werden Felder für Gemüse und Getreide im bisherigen Tempo weiter zubetoniert, ist die heimische Lebensmittelproduktion gefährdet. 

Im Gegensatz zu gesundem Boden können versiegelte Flächen und Betonwüsten kein Wasser aufnehmen und speichern. Durch Versiegelung steigt also die Gefahr für Überschwemmungen und Dürren. Und das in Zeiten, in denen uns die Klimakrise bereits immer häufiger mit Starkregen und Hitzewellen konfrontiert.

Auch die heimische Tierwelt wird durch die Betonlawine gefährdet. Ziesel, Hasen, Fasane und viele andere Tiere verlieren durch absurde Asphaltprojekte ihr Zuhause. Die Zahl der Insekten schrumpft täglich. Aktuell ist bereits die Hälfte aller Wildbienenarten in Österreich bedroht – nicht zuletzt, weil Bagger und Betonwalzen sie immer weiter zurückdrängen. 

Betonlawine stoppen – jetzt!

Vielen Dank an alle, die Projekte eingereicht, mitgestimmt und damit geholfen haben, den Betonwahnsinn im Land ans Licht zu bringen. Und danke an alle treuen Unterstützer:innen von Greenpeace, die unsere Aktionen überhaupt erst ermöglichen! Mit den „9 Betonschätzen“ konnten wir viele Menschen darüber aufklären, wie fahrlässig in Österreich mit kostbarem Boden umgegangen wird.

Die Politik gerät durch unseren öffentlichen Aufschrei immer stärker unter Zugzwang. Deshalb dürfen wir jetzt nicht lockerlassen, sondern müssen den Druck weiter verstärken: Hilf uns mit deiner Unterschrift, wertvolle Natur, Lebensraum für Tiere und Ackerfläche für regionale Lebensmittel zu schützen! Bitte unterzeichne unsere Petition für echten Bodenschutz in Österreich!