Morgenpost vom 05.04.
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Morgenpost vom 05.04.

Heute in der Morgenpost: Der Weltklimarat drängt zum Ausstieg aus fossiler Energie, der Alpenverein dokumentiert das Fortschreiten der Gletscherschmelze und ein neuer Bildband bringt die faszinierende Welt der Schmetterlinge näher.

Weltklimarat: Runter mit den Emissionen!

Montag-Nachmittag veröffentlichte der Weltklimarat IPCC seinen mittlerweile sechsten Sachstandbericht. Erneut macht dieser deutlich: Wollen wir die Erderhitzung auf 1,5 Grad Celsius begrenzen, müssen wir auf der Stelle handeln und unsere Treibhausgas-Emissionen nachhaltig reduzieren. Großes Einsparungspotenzial verorten die Wissenschaftler:innen im Bereich der Energie. Die eindeutige Empfehlung lautet hier: Weg von fossilen Brennstoffen, wie Kohle, Öl und Gas. Stattdessen müssen wir in Zukunft noch viel stärker auf erneuerbare Energien, wie Solarenergie und Windkraft, setzen. Doch auch auf anderem Wege können und müssen Treibhausgas-Emissionen eingespart werden. Insgesamt definieren die Wissenschaftler:innen sechs Bereiche, in denen entsprechende Maßnahmen umzusetzen sind (hier in einem Video vom Standard gut zusammengefasst). Hoffnungsvoll stellen die Wissenschaftler:innen des IPCC fest, dass bereits ausreichend Instrumente und Wissen vorhanden sind, um die Erderhitzung zu begrenzen. Diese müssen nur in einem noch größerem Umfang als bisher eingesetzt werden.

Heimische Gletscher schmelzen weiter

Das „ewige Eis“ der österreichischen Bergwelt ist weiterhin auf dem Rückzug, wenn auch etwas langsamer als im Vorjahr. Von einer Trendwende kann allerdings bei einem durchschnittlichen Rückzug um elf Meter Länge keinesfalls die Rede sein. Eine Längenabnahme wurde bei insgesamt 92,3% der vermessenen Gletscher festgestellt. Die größte Änderung, mit einem Rückzug um 54,5 Meter, vermaßen Gletschermesser:innen in Tirol. Dieses wenig erfreuliche Ergebnis präsentiert der Alpenverein Österreich in seinem neuen Gletscherbericht 2020/2021. Der drastische Gletscherschwund geht also weiter. Daher fordert der Verein, hochalpine Regionen zu schützen.

Erschreckende Folgen des Klimawandels haben Forschende auch in Deutschlands Alpen beobachtet. Das Forschungsprojekt „Baumgrenzen erkunden“ zeigt, dass es Bergwiesen im deutschen Teil der Alpen künftig immer weniger geben wird. Denn die Berggipfel wachsen mit Wäldern zu. Grund dafür sind die steigenden Temperaturen im Bergland, die alpine Pflanzen zum Wandern zwingen.

Mehr über die Entwicklungen der Gebirgswelt findest du auch in unserem Artikel Klimawandel in den Alpen.

Neues Buch zeigt „Juwelen der Lüfte“ in allen Facetten

Vom Ei über Raupe und Puppe bis hin zum fertigen Schmetterling. Der renommierte Fotograf Ingo Arndt hat sich für den neuen Bildband „Überflieger. Die vier Leben der Schmetterlinge“ verschiedenste Schmetterlingsarten rund um den Globus vor die Linse geholt. Auf 144 Seiten hält er in beeindruckenden Aufnahmen die facettenreichen Flieger in ihren verschiedenen Entwicklungsstadien fest. Als Ergänzung zu den unzähligen Fotos liefert das Autor:innenduo Straaß und Lickfeld interessantes Hintergrundwissen zu den wandlungsfähigen Insekten. Auch der Frage, wie sich noch vorhandene Schmetterlingsbestände schützen lassen, gehen die Autor:innen nach. Eine ausführliche Rezension gibt es hier auf derstandard.at zu lesen.