Die Morgenpost-Meldungen der Woche
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Die Morgenpost-Meldungen der Woche

Die Herkunft tierischer Lebensmittel in Großküchen, die Landgewinnung für indigene Völker in Brasilien und die unvorhersehbaren Folgen des Tiefseebergbaus. All das und mehr hat uns diese Woche beschäftigt!

News

Herkunft von Fleisch, Milchprodukten und Eiern muss künftig in Großküchen gekennzeichnet werden

Ab Anfang September 2023 müssen Großküchen wie öffentliche und private Kantinen, Krankenhäuser und Schulen in Österreich angeben, woher bestimmte Tierprodukte stammen. Betroffen von der Pflicht sind Fleisch, Milch und Milchprodukte wie z.B. Butter, Käse und Joghurt, sowie Eier und Eiprodukte. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und Gesundheitsminister Johannes Rauch betonen: “Das ist ein erster konkreter Umsetzungsschritt für mehr Transparenz auf unseren Tellern.”

Der VGT (Verein gegen Tierfabriken) begrüßt den Beschluss ebenfalls, äußert sich jedoch kritisch. DDr. Martin Balluch, VGT-Obmann, stellt klar, dass die Pflicht für Großküchen sich ausweiten und auch für Supermärkte  und die Gastronomie verpflichtend werden muss. Für die Gastronomie ist die Kennzeichnung bislang freiwillig. (APA, red.)

News

Brasilien: Präsident Lula will Indigenen neue Gebiete zuweisen

Nach einer Versammlung indigener Führer im Norden Brasiliens will Präsident Luiz Inácio Lula da Silva “so schnell wie möglich” neue Indigene-Gebiete im Land ausweisen. Im Fokus steht für ihn hierbei die bedeutende Rolle, die indigene Völker beim Kampf gegen den Klimawandel und die Entwaldung spielen.

Eine Volkszählung aus dem Jahr 2010 zeigt, dass rund 800.000 brasilianische Indigene auf fast 14 Prozent der Landesfläche leben, überwiegend in Reservaten. Sowohl die Indigenen als auch der Amazonas-Regenwald litten stark unter der rechtsextremen Regierung durch Jair Bolsonaro. Daher versprach Lula, sich während seiner Amtszeit energisch für deren Schutz einzusetzen. (APA, red.)

Presseschau

Tiefseebergbau hat drastische Folgen für die Umwelt – Ein Geochemiker klärt auf

Beim Tiefseebergbau saugen riesige Maschinen sogenannte Manganknollen vom Meeresboden ein. In diesen stecken Metalle wie Kobalt, Kupfer und Nickel, die Unternehmen unter anderem zur Produktion von Batterien für Elektroautos abbauen wollen. Doch nicht nur die Manganknollen, sondern auch die obere Sedimentschicht mit all den dort lebenden Tieren wird im Verfahren eingesaugt und beschädigt. Die Umweltfolgen bleiben langfristig: der Geochemiker Matthias Haeckel erklärt, dass das Ökosystem abgebauter Regionen sich über Jahrhunderte bis Jahrtausende nicht erholt.

Warum die ISA (International Seabed Authority), die den Meeresboden als Erbe der Menschheit verwaltet, trotzdem gerade Regularien für den Abbau erarbeitet, kannst du im Interview auf Zeit.de nachlesen.