Die Morgenpost-Meldungen der Woche
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Die Morgenpost-Meldungen der Woche

Beim Klimarat zählt deine Meinung, der Nationalpark Donau Auen hat seinen Artenreichtum vergrößert und der Reparaturbonus haucht kaputten Elektrogeräten neues Leben ein. All das und mehr hat uns diese Woche beschäftigt!

29.04.

Der Klimarat bittet um Rat

An bisher vier Wochenenden hat der Klimarat intensiv über unsere Zukunft diskutiert. Jetzt wenden sich die Beteiligten an alle Bürger:innen des Landes. Im Rahmen einer Online-Umfrage sollen Teilnehmer:innen ihre Meinung zu unterschiedlichen Statements abgeben und selbst Vorschläge beisteuern. Gefragt ist deine Meinung zu den Themen Ernährung und Landnutzung, Mobilität, Wohnen, Produktion und Konsum sowie Energie. Mit der Befragung will der Klimarat sicherstellen, dass Perspektiven und Bedürfnisse unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen in ihren Empfehlungen an die Politik berücksichtigt werden. Bis zum 8. Mai 2020 hast du Zeit, deine Bewertungen und eigene Ideen auf klimarat.org einzubringen.

Der Klimarat setzt sich aus zufällig ausgewählten Bürger:innen aus allen Regionen und Teilen der Gesellschaft zusammen. Gemeinsam mit Expert:innen diskutieren sie, was wir heute tun müssen, um morgen in einer klimagesunden Zukunft zu leben. Die Ergebnisse werden Mitte des Jahres 2022 der Bundesregierung übergeben. Ziel ist ein klimagesundes Österreich – und damit Klimaneutralität – bis 2040.

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Nationalpark Donau-Auen artenreicher als vor 10 Jahren

Alle zehn Jahre steht im Naturpark Donau-Auen eine gründliche "Naturrauminventur" an. Neben Bäumen und Sträuchern inspizieren die Inventurteams auch den Bodenbewuchs und die Wiesen. Die jüngste Erhebung im Nationalpark hat ein positives Ergebnis zu Tage gebracht: Die Artenvielfalt im Park konnte seit der letzten Bestandsaufnahme um 25 Prozent gesteigert werden. "Für mich war es wahnsinnig beeindruckend, wie groß die Vielfalt der Aubäume ist", berichtete eine der beteiligten Expert:innen bei einem wissenschaftlichen Symposium in Wien.

Ausgerechnet der Esche, der häufigsten Baumart im Park, geht es allerdings nicht so gut. Ein eingeschleppter Pilz hat ihren Bestand stark dezimiert und daran wird sich so schnell auch nichts ändern. Die Baumart wird seltener werden, so die Expertin. Auch der Klimawandel hinterlässt seine Spuren: Es wird trockener. Auch das wird den Auwald verwandeln. (APA)

28.04.

Geht uns bald der Sand aus?

Sand ist nach Wasser der meistverwendete Rohstoff der Erde. Wir verarbeiten ihn zu Beton, Glas und anderen Baumaterialien. Das UNO-Umweltprogramm (Unep) berichtet nun, dass sich der globale Sandverbrauch in den vergangenen zwei Jahrzehnten verdreifacht hat. Und der weltweite Bauboom hält an. »Wir befinden uns nun in der Position, wo die Bedürfnisse und Erwartungen unserer Gesellschaften nicht mehr ohne eine bessere Steuerung der Sandressourcen erfüllt werden können«, warnt Sheila Aggarwal-Khan, die Leiterin der Unep-Wirtschaftsabteilung, laut Spiegel. Tatsache ist, Sand wird knapp, denn wir entnehmen der Umwelt mehr als sich natürlich nachbilden kann. Außerdem kann der Abbau von Sand an Flussmündungen, Stränden und in Küstennähe Ökosysteme zerstören, die Artenvielfalt gefährden und das Risiko von Überschwemmungen erhöhen. Die Unep empfiehlt daher, den Sandabbau an Küsten und Flüssen zu verbieten und die Kreislaufwirtschaft zu fördern. Jährlich fallen beispielsweise etwa 30 bis 60 Milliarden Tonnen Bau- und Abbruchmaterial an. Diese könnten im Baugewerbe wiederverwertet werden.

27.04.

Lärm macht krank

Ein Drittel der Österreicher:innen werden in ihren Wohnungen durch Lärm belastet. Das vermeldet der VCÖ am heutigen Tag des Lärms und bezieht sich dabei auf Daten der Statistik Austria. Wer jetzt an laute Musik oder Hämmern aus der Nachbarswohnung denkt, liegt nicht ganz falsch: 23,2 Prozent fühlen sich durch laute Nachbar:innen gestört. Als Hauptquelle der Lärmbelästigung nennen die Österreicher:innen allerdings den Straßenverkehr. Unter ihm leiden rund 40 Prozent der Bevölkerung. VCÖ-Expertin Lina Mosshammer warnt vor den möglichen Folgen: "Dauerhafter Verkehrslärm macht krank. Zu viel Verkehr und zu hohes Tempo erhöhen für Anrainerinnen und Anrainer die Belastung. Umso wichtiger ist es, durch verstärkte Verkehrsberuhigung die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen". Eine wirksame Maßnahme, um den Straßenverkehr leiser zu machen, ist im Ortsgebiet Tempo 30 sowie Verkehrsberuhigung in Wohngebieten. Wer sich nach mehr Ruhe in den eigenen vier Wänden sehnt, hat bis 15. Mai die Möglichkeit auf einer Online-Karte des VCÖ unter map.vcoe.at/problemstellen besonders laute Straßen zu markieren. Der VCÖ leitet die Einträge an die zuständige Behörde weiter.

Lärm tötet Meerestiere

Nicht nur Menschen, auch Tiere leiden massiv unter Lärm. Anlässlich des Tags des Lärms machen Meeres- und Umweltschutzorganisationen deshalb auf die Gefahren des Unterwasserlärms für Wale und andere Meerestiere aufmerksam. Hauptverursacher der stetige Beschallung der Meere ist die Schifffahrt. Ähnlich wie beim Straßenverkehr hätte auch hier ein Tempolimit positive Auswirkungen: Würde die globale Schifffahrtsflotte nur ein Zehntel langsamer fahren, gäbe es 40 % weniger Lärmemissionen im Meer, betont OceanCare. Für die lautesten Aktivitäten des Menschen ist die Ölindustrie verantwortlich. Häufig werden bei der Suche nach Öl am Meeresboden nämlich Schallkanonen eingesetzt. Sie erzeugen Explosionen, die so laut sein können wie ein Raketenstart. Für sensible Meeressäuger ist die Lärmbelastung lebensbedrohlich. Ihr sensibles Gehör, das für ihre Orientierung unerlässlich ist, wird durch den Lärm stark beeinträchtigt. Belastete Tiere stranden häufig und verenden. Greenpeace setzt sich für ein Verbot von Schallkanonen ein. Helfen kannst du, indem du diese Petition unterschreibst.

26.04.

Der Reparaturbonus startet

Ist deine Kaffeemaschine kaputt? Dein Smartphone tot oder die Bohrmaschine im Eimer? In ganz Österreich haben Privatpersonen ab heute die Möglichkeit kaputte Elektrogeräte kostengünstig reparieren zu lassen. Der vom Klimaschutzministerium initiierte Reparaturbonus kann einfach über die Website reparaturbonus.at beantragt und bei einem der teilnehmenden Partnerbetriebe eingelöst werden. Unter dem Motto "Heraus aus der Wegwerfgesellschaft, hinein in einen nachhaltigeren Umgang mit wertvollen Ressourcen" soll die Aktion dazu motivieren, beschädigte oder nicht mehr funktionierende Geräte zur Reparatur zu bringen anstatt sie ungeprüft durch neue zu ersetzen. Dafür stehen bis 2023 60 Millionen Euro an EU-Geldern zur Verfügung. Den Bonus gibt es so lange, wie Förderungsmittel vorhanden sind, längstens jedoch bis zum 31. Dezember 2023. Danach soll die Aktion in eine weitere Runde gehen.

25.04.

Waldschutz zum internationalen Tag des Baumes

Heute ist der internationale Tag des Baumes. Wälder als grüne Schatzkammern unseres Planten beheimaten unzählige Tier- und Pflanzenarten und sind darüber hinaus auch essentielle Player im Kampf gegen die Erderwärmung. Doch auf der ganzen Welt werden sie aus Profitgier ausgebeutet. „Die Wälder unseres Planeten werden im Eiltempo vernichtet. Weltweit wird alle zwei Sekunden eine Waldfläche in der Größe eines Fußballfeldes zerstört“, erklärt Greenpeace-Waldexperte Lukas Meus. Auch Europa macht sich die Hände schmutzig, denn die EU handelt in großem Stil mit Rohstoffen aus Waldzerstörung. „Verlieren wir die Wälder auf unserem Planeten, dann verlieren wir auch den Kampf gegen die Klima- und Artenkrise. Europa muss endlich aufwachen und mit einem neuen und starken Gesetz Verantwortung für die Wälder unserer Erde übernehmen“, fordert Meus.

Auch in Österreich sind Wälder Gefahren ausgesetzt, wie etwa Schädlingsbefall und dem Klimawandel. Österreichische Forstbetriebe und Waldbesitzer:innen setzen auf aktive Waldbewirtschaftung und pflanzen so jedes Jahr etwa 25 Millionen Bäume. Allein heute, anlässlich des Tag des Baumes, sollen rund eine Millionen neue Bäume dazukommen. So sollen vor allem auch die klimaschützenden Funktionen von Bäumen erhalten oder sogar optimiert werden, heißt es in einer Aussendung der Land&Forst Betriebe Österreich. Doch die Aufforstung von Wäldern ist nicht immer zwangsläufig die beste Strategie zur Bezwingung des Klimawandels. Sinnvoller ist es, bestehende Wälder zu bewahren. Denn natürlich gewachsene Ökosysteme senken die Kohlenstoffbelastung wesentlich effektiver als künstlich hochgezogene Wälder. CO2-Kompensationen sind langfristig jedoch auch keine Lösung. In erster Linie gilt es, Emissionen grundsätzlich zu reduzieren. Mehr dazu findest du in unserem Artikel „Wie sinnvoll ist Bäume Pflanzen fürs Klima?“.