Nicht alles, was glänzt, ist gut für die Umwelt: 6 Tipps zu Gold
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Nicht alles, was glänzt, ist gut für die Umwelt: 6 Tipps zu Gold

Gold ist beliebt wie eh und je – doch besonders sein illegaler Abbau zerstört, fernab der öffentlichen Aufmerksamkeit, wertvolle Natur. Wir zeigen dir, wie du Gold möglichst nachhaltig nutzen kannst, um Menschen, Tiere und Umwelt zu schützen.

Als zeitloses Accessoire oder kostbares Erinnerungsstück: Gold, vor allem in Form von Schmuck, begleitet viele von uns durchs Leben. Was dabei oft untergeht: Die Gewinnung von Gold ist leider alles andere als glänzend. Häufig gehen Umweltzerstörung und Ausbeutung mit dem Abbau des begehrten Metalls einher.

Die schmutzige Wahrheit hinter dem Glanz

Der Weg, den Gold hinter sich hat, bevor es als Ring an unserem Finger oder als Kette um unseren Hals funkelt, ist oft zerstörerisch. Wälder – besonders im Amazonasgebiet – werden für Goldminen gerodet und umliegende Flüsse mit Giftstoffen verseucht. All das passiert meistens illegal: Tief verborgen im Dschungel, weitab des Blicks von Behörden und der kritischen Öffentlichkeit, werden ohne Rücksicht auf die Natur uralte Baumriesen gefällt und der Erdboden wird von schweren Maschinen aufgerissen.

Rückstände von Arsen, Zyanid und Quecksilber, die bei der Metallgewinnung eingesetzt werden, fließen in die Natur und verseuchen Böden und das Grundwasser. Rosa Amazonas-Flussdelfine nehmen die Gifte über das Wasser und ihre Nahrung, die Fische, auf. Mit fatalen Folgen für ihre Gesundheit: Die Fortpflanzungsrate wird beeinträchtigt, Leber und Nervensystem werden geschädigt. 

Auch die Menschen, die im Regenwald leben oder am Goldabbau beteiligt sind, sind den Gefahren ausgesetzt. Wer verseuchtes Wasser trinkt oder hochbelasteten Fisch isst, wird unheilbar krank – oder stirbt. 

Wir fordern von den Regierungen weltweit, dem illegalen Goldhandel ein Ende zu setzen. Doch auch als Konsument:innen können wir einen Beitrag leisten: Wer Goldschmuck liebt, aber Umweltzerstörung und Ausbeutung nicht dafür in Kauf nehmen will, kann Menschen, Tiere und die Natur mit ein paar überlegten Entscheidungen schonen.

Folgende Punkte kannst du für einen nachhaltigen Umgang mit Gold beachten:

1. Greif zu vergoldetem Schmuck

Greifst du zu vergoldetem Schmuck statt zu Stücken aus reinem Gold, sparst du wertvolle Ressourcen und reduzierst den Bedarf an neu abgebautem Gold. Auch vergoldete Accessoires sehen edel aus, enthalten aber deutlich weniger Gold, wodurch Natur und Umwelt geschont werden.

2. Top-Tipp: Secondhand!

Besonders nachhaltig ist es, gar kein neues Gold zu kaufen. Secondhand-Schmuck oder Vintage-Stücke haben Stil, Charakter und Geschichte – und belasten die Umwelt kein bisschen. Vielleicht liegt ja auch noch ein alter Ring in der Schublade, der mittlerweile wieder im Trend ist? Ein Schmuckstück mit Geschichte trägt man doch gleich doppelt so gern.

3. Recyceltes Gold mit Herkunftsnachweis

Wenn du gerne Goldschmuck tragen möchtest, dann kannst du darauf achten, dass er aus recyceltem Gold gefertigt wurde. Viele Juwelier:innen bieten mittlerweile Schmuck aus Altgold an – zum Beispiel aus alten Schmuckstücken oder Zahngold. Oder du lässt ein altes Erbstück einschmelzen und umarbeiten. So entsteht ein neues Lieblingsstück mit Bedeutung – ohne dass noch weitere Umwelt zerstört wird.

4. Siegel helfen mittelmäßig

Es gibt ein paar Siegel wie Fairmined oder Fairtrade Gold, die faire und umweltfreundlichere Bedingungen versprechen. Doch die Standards sind häufig niedrig und die Kontrollen nicht streng genug. Lieferketten, also die Wege, die das Gold von der Mine bis zum Juwelier nimmt, sind oft sehr schwer nachzuvollziehen. Ein Gütesiegel kann also als Anhaltspunkt dienen. Aber Vorsicht, eine Garantie für umweltschonend und fair hergestelltes Gold ist es leider nicht.

5. Und was hat mein Handy damit zu tun?

Etwa die Hälfte des weltweit abgebauten Goldes wird zu Schmuck verarbeitet. Aber nicht nur Ringe und Ketten enthalten Gold. Auch in unseren Elektrogeräten steckt das Edelmetall: Etwa sieben Prozent des Goldes landet im Technologiesektor und wird dort in Smartphones, Laptops, Fernseher und Co. verbaut. 

Elektrogeräte sollte man deshalb so lange wie möglich nutzen und bei Schäden, wenn möglich, reparieren lassen. Auch wer auf gebrauchte Geräte zurückgreift und sich sein nächstes Handy etwa bei Refurbed holt, schont die Ressource.

6. Verborgene Goldreserven bergen

Leider verstauben Millionen ausrangierte Elektrogeräte einfach in Schubladen. Dabei ließe sich das in ihnen verarbeitete Gold recyceln! Also: Altgeräte aus der Lade holen und bei der nächsten Problemstoffsammelstelle abgeben.

7. Gold als Wertanlage? Lieber nicht.

Viele Menschen investieren in Gold, weil es als sicher gilt. Aber auch hier ist zu beachten: Je mehr Nachfrage, desto mehr Abbau – mit allen negativen Folgen. Nachhaltige Geldanlagen – etwa grüne Fonds oder Beteiligungen an Umweltprojekten – bieten oft mehr fürs Geld und leisten im besten Fall sogar einen positiven Beitrag zum Umweltschutz.

Fazit

Beim Kauf von Gold die Umwelt zu schonen, ist oft gar nicht so leicht. Schmuckstücke aus Materialien wie Holz, recyceltem Silber oder Keramik haben in der Regel eine bessere Öko-Bilanz. Wenn du Goldschmuck liebst, beachte beim Kauf unsere Tipps, um dich möglichst nachhaltig zu entscheiden. Recycelt oder Secondhand – es gibt Wege, mit gutem Gewissen zu glänzen.