Morgenpost vom 29.03.
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Morgenpost vom 29.03.

Heute in der Morgenpost: Gelangt Mikroplastik bis ins Blut? Wie tief ist der Wasserstand des Neusiedler Sees derzeit? Und wer schafft es, den ersten Kuckuck zu entdecken?

Mikroplastik im Blut

Schon länger wissen Forscher:innen, dass Mikroplastik aus der Umwelt in den menschlichen Körper gelangen kann. Bis zu fünf Gramm nehmen wir pro Woche beispielsweise über die Nahrung auf. Das entspricht einer Kreditkarte.

Nun haben Wissenschaftler:innen zum ersten Mal auch Mikroplastik in menschlichem Blut gefunden. In fast 80% der untersuchten Blutproben konnten winzige Plastikteile nachgewiesen werden. Die Entdeckung zeigt, dass die Partikel durch den Körper wandern und sich auch in Organen festsetzen könnten. „Es ist mit Sicherheit berechtigt, besorgt zu sein“, sagt der beteiligte Professor Dick Vethaak im Guardian-Interview. Derzeit sei es aber noch nicht möglich, gesundheitliche Folgen abzuschätzen. Dazu brauche es detailliertere Forschungsarbeiten.

Ein erster Schritt, um die Gesundheit zu schützen: unnötiges Wegwerf-Plastik vermeiden und damit Plastikmüll gar nicht erst entstehen lassen. Wie du helfen kannst, erfährst du hier.

Trockenes Österreich

Einige Wochen schon hat es in Österreich nicht mehr richtig geregnet. Während sich viele Österreicher:innen über frühlingshafte Temperaturen und ungetrübten Sonnenschein freuen, leidet die Natur bereits stark unter der anhaltenden Trockenheit. Rund 70 Waldbrände wurden im aktuellen Monat bisher gezählt. Damit ist der März 2022 einer der "Waldbrand-intensivsten der vergangen zehn Jahre", so Mortimer Müller vom Institut für Waldbau der Universität für Bodenkultur Wien.

Auch dem Neusiedler See kratzt die trockene Kehle. Da er hauptsächlich durch Regen gespeist wird und dieser in den vergangenen Wochen ausgeblieben ist, ist sein Wasserstand mittlerweile auf 115,22 Meter über Adria gesunken – seit 1965 wurde an einem 28. März kein tieferer Wert gemessen. Zwar ist ein Wetterumschwung bereits in Sicht, viel bewirken werden die ab Donnerstag niedergehenden Regenfälle aber nicht. Um das bisherige Minimum zu überschreiten, bräuchte es zumindest 70 Millimeter Regen: "Das wäre aber schon eine satte Regenphase, dafür bedarf es enormer Regenmengen. Ich fürchte, das wird nicht kompensiert", erklärte Karl Maracek, Referatsleiter Hydrographie, am Montag. (APA)

Melde den 1. Kuckuck!

Kaum ein Vogelruf ist so bekannt wie der des Kuckucks. Doch auch dieser Laut droht zu verstummen. Denn der Zugvogel verbringt den Winter in Afrika und seine Flugreise wird immer risikoreicher. Gefahren wie illegale Bejagung und der Verlust seines Lebensraums machen ihm unterwegs ordentlich zu schaffen. Nicht zuletzt stellt aber auch der Klimawandel eine große Bedrohung dar, denn dadurch verschiebt sich seine Brutzeit und so schafft es der Kuckuck unter Umständen nicht mehr, sein Ei rechtzeitig in das Nest eines Wirtsvogels zu legen.

Daher ruft BirdLife Österreich die Bevölkerung jetzt auf, den ersten Kuckuck im Frühjahr 2022 zu dokumentieren. So soll über die Jahre festgestellt werden, ob der heimische Vogel es schafft, sein Zugverhalten an den Klimawandel anzupassen. Melde auch du hier den ersten gesichteten Kuckuck in deiner Umgebung!