Morgenpost vom 22.04.
Lesezeit: 3 Min.

Morgenpost vom 22.04.

Heute in der Morgenpost: Der aktuelle Klimastatusbericht stellt eine düstere Zukunftsprognose auf, ein erstmals aufgenommener Wal-Ruf sorgt für Aufsehen und warum ein starkes Energiespar-Programm unumgänglich ist.

Klimastatusbericht: „Je höher die Temperatur ansteigt, desto stärker die Zunahme an schweren Gewittern“

Bei der gestrigen Fachkonferenz „Klimatag 2022“ stellten Wissenschaftler:innen den „Klimastatusbericht 2021“ vor. Im Vergleich zum Zeitraum von 1961 bis 1990 war das Jahr 2021 mit einem Plus von 1,2 Grad Celsius „viel zu warm“ und auch lokale Rekordregenmengen und starke Unwetter sind dokumentiert worden. Heftige Starkregen und Hagel richteten vor allem in den Sommermonaten große Schäden an. Wissenschaftler:innen warnen vor einem gefährlichen Zusammenhang: Denn pro Grad Erwärmung sollen Niederschläge um rund zehn Prozent zunehmen.

Das vergangene Jahr bestätigt den Erwärmungstrend der letzten Jahrzehnte. Österreich ist dabei besonders betroffen, denn in den letzten 40 Jahren war der Temperaturanstieg hierzulande doppelt so groß wie im globalen Vergleich. Die Autor:innen des Berichts rechnen mit einer weiteren Zunahme schwerer, schadenverursachender Gewitter in Österreich im 21. Jahrhundert und raten bereits jetzt, vorbeugende Maßnahmen zu treffen. Zum einen sollen Vorwarnsysteme in Zukunft massive Schäden minimieren, zum anderen müsse man jetzt jedoch auch gleichzeitig zum Schutz des Klimas handeln.

Bislang unbekannter Wal-Ruf bei Greenpeace-Expedition aufgezeichnet

Im Rahmen einer Greenpeace-Expedition im November 2019 konnten Wissenschaftler:innen 600 Wal-Rufe vor der Küste Südafrikas dokumentieren. Darunter war auch ein noch nie gehörter „impulsiver Laut“ eines Buckelwals. Die Ergebnisse der elftägigen Beobachtungen teilten die Forschenden nun in einer aktuellen Studie. „Wir verstehen noch nicht ganz, was dieser neu entdeckte Ruf in der Kommunikation der Buckelwale bedeutet - aber es ist faszinierend, dass dieses bisher unbekannte Geräusch nun erstmals dokumentiert wurde“, so eine beteiligte Wissenschaftlerin.

Die Forschungen rund um die Unterwasserregion im Atlantischen Ozean haben gezeigt, dass das Gebiet ein wichtiger Futterplatz für Wale ist, der geschützt werden muss. „Die Hohe See galt lange als karge Region. Bahnbrechende Forschungen wie diese zeigen, dass es darin vor Leben wimmelt!“, erklärt Greenpeace-Experte Lukas Meus. Um marine Ökosysteme wie dieses vor Überfischung zu schützen, brauche es nun ein wirksames Hochseeschutzabkommen. Hier kannst du unterschreiben, um dich für den Schutz der Wale und ihres Lebensraumes stark zu machen.

WWF fordert Eindämmung des fossilen Energieverbrauchs

Anlässlich des heutigen internationalen Tags der Erde macht die Umweltschutzorganisation WWF ein weiteres Mal darauf aufmerksam, dass es an der Zeit ist, Energie zu sparen. „Wir müssen unseren enormen Hunger nach Energie in den Griff bekommen – damit schützen wir nicht nur unseren Planeten, sondern erhöhen auch die Versorgungssicherheit, weil Österreich damit unabhängiger von fossilen Importen wird”, erklärt ein WWF-Experte. Denn zwei Drittel des heimischen Energieverbrauchs stammen aus klimaschädlichen Fossil-Importen. Und ganze 80 Prozent des in Österreich verwendeten Erdgases stammen aus Russland.

Um in Zukunft eigenständiger zu sein und gleichzeitig der Erde etwas Gutes zu tun, fordert die Umwelt-NGO konkrete Maßnahmen. Man müsse erneuerbare Energien naturverträglich ausbauen. Deren Potential reiche aus derzeitiger Sicht allerdings nur für rund die Hälfte des aktuellen Stromverbrauchs. Daher sei es essentiell, weniger Energie zu verschwenden und den Ressourcenverbrauch zu reduzieren. Es brauche ein starkes Energiespar-Programm. „Denn die beste Energie ist jene, die wir gar nicht brauchen”, so der Experte.