Morgenpost vom 16.05.
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Morgenpost vom 16.05.

Heute in der Morgenpost: Ob Gentechnik-Pflanzen zur Pestizidreduktion in der Landwirtschaft beitragen können, warum in Indien die Vögel vom Himmel fallen und wie man den eigenen Garten insektenfreundlich gestalten kann.

Report analysiert Gentechnik-Pestizid-Teufelskreis in Landwirtschaft

Die Konsultation zum EU-Gentechnikrecht läuft. In der Befragung schwingt der Wunschtraum der Pestizidreduktion durch Neue Gentechnik (NGT)-Pflanzen in der Landwirtschaft mit. Die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 und Friends of the Earth Europe fassen in einem Report die Belege zusammen: Alte wie neue Gentechnik-Pflanzen werden den Pestizideinsatz nicht verringern. “Ein Blick nach Südamerika zeigt: Der Herbizideinsatz vervielfachte sich in den letzten 25 Jahren auf den Gentechnik-Feldern und machte mittelfristig mehr und stärkere Pestizide notwendig. Aber auch gegen diese Herbizide entwickeln die ‘Super-Unkräuter’ Resistenzen und verbreiten sich weiter. So nimmt der Gentechnik-Pestizid-Teufelskreis seinen Lauf”, skizziert Brigitte Reisenberger, Gentechniksprecherin von GLOBAL 2000. (APA)

So heiß in Indien, dass Vögel vom Himmel fallen

Im Westen Indiens, im Bundesstaat Gujarat, wo die Temperaturen seit Wochen über 40 °C liegen und in einigen Regionen bis zu 46 °C erreichen sollen, finden Retter:innen jeden Tag Vögel, die aufgrund von Erschöpfung und Dehydrierung vom Himmel gefallen sind. Die Bedingungen für die Tiere haben sich erheblich verschlechtert, denn die diesjährige Hitzewelle ist "eine der schlimmsten der letzten Zeit", erklären Retter:innen eines Tierkrankenhauses in Gujarat. So sei die Zahl der Vögel, die gerettet werden müssen, um 10 Prozent gestiegen. Normalerweise werden Hitzewellen auf dem Subkontinent entweder im Mai oder in einigen Fällen im April gemeldet. Extreme Hitzeperioden begannen in Indien und Pakistan in diesem Jahr jedoch schon viel früher. Die erste Periode wurde bereits im März verzeichnet. Für das veränderte Auftreten stärkerer und längerer Hitzewellen gebe es zwar mehrere Gründe, doch die eigentliche Ursache für dieses extreme Wetterereignis sei der Klimawandel, wie die britische Online-Zeitung The Independent in diesem Artikel berichtet.

Biodiversität: Buntes Leben im Garten und am Balkon fördern

Seit Jahren schlägt die Wissenschaft Alarm, weil die Anzahl der Insekten dramatisch zurückgeht. Die Gründe für den Insektenrückgang sind vielfältig, zum Beispiel industrielle Landwirtschaft und großflächiger Einsatz von Pestiziden. Auch der Verlust von Lebensraum, die Versiegelung der Böden und das damit verbundene Verschwinden von Futterpflanzen reduzieren Insekten drastisch. Ein naturnaher Garten, Innenhof aber auch ein begrünter Balkon und sogar ein Fensterkisterl kann zu einer schützenden Oase für seltene Insekten werden.

Um Insekten im Garten zu fördern, gilt die Devise „weniger ist mehr“: Weniger mähen, weniger aufräumen und vor allem weniger Einsatz von Chemie. Wenn dazu noch reichlich Futterpflanzen für Insekten angeboten werden, entwickelt sich eine lebendige Vielfalt. Im insektenfreundlichen Garten haben Unkrautvernichter und giftige Pflanzenschutzmittel nichts verloren! Außerdem brauchen Insekten viele Blüten als Nahrungsgrundlage. Vom Krokus im zeitigen Frühjahr bis zur Bergaster im Herbst sollte immer etwas blühen! Beim Mähen der Wiese sollte immer nur ein Teil der Fläche gemäht werden, damit die Insekten auf die ungemähten Flächen ausweichen können. Mehr Tipps für eine insektenfreundliche Gartengestaltung gibt es auf der Website der Umweltberatung.