Morgenpost vom 13.05.
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Morgenpost vom 13.05.

Heute in der Morgenpost: Warum österreichisches Schweinefleisch zu schlecht für deutsche Supermärkte ist, wie man beim Essen der Artenvielfalt etwas Gutes tun kann und was Autobesitzer:innen vom Klimaticket halten.

Österreichisches Schweinefleisch zu schlecht für Deutschlands Supermärkte

Greenpeace hat die Haltungsbedingungen für Schweine in Österreich und Deutschland verglichen und kommt dabei zu dem klaren Ergebnis: Mindestens 90 Prozent des österreichischen Schweinefleischs erfüllen nicht einmal die Anforderungen der schlechtesten Stufe der deutschen Tierhaltungs-Kennzeichnung und sind damit schlicht nicht gut genug für deutsche Supermärkte wie Aldi, Lidl und Co. Seit 2019 wird in deutschen Supermärkten Fleisch in Stufen von 1 bis 4 nach der Haltungsform gekennzeichnet. Selbst mit dem rot-weiß-roten AMA-Gütesiegel gekennzeichnetes Fleisch erreicht nicht einmal die in Deutschland bereits überwiegend ausgelistete Haltungsform 1 der deutschen Tierhaltungs-Kennzeichnung. In Österreich sucht man eine vergleichbare Transparenz vergeblich. “Eine entsprechende transparente Kennzeichnung direkt am Produkt brauchen wir dringend auch in Österreich. Denn niemand möchte Fleisch aus Tierleid auf dem eigenen Teller“, so Greenpeace-Experte Sebastian Theissing-Matei in einer Aussendung.

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Mit Messer und Gabel die biologische Vielfalt schützen

Ob umstrittenes Palmöl oder Billigfleisch mit fragwürdiger Klimabilanz – dass bestimmte Lebensmittel nicht gut für den CO2-Fußabdruck sind, ist weithin bekannt. Wie aber wirkt sich die Durchschnittsernährung eines Mitteleuropäers auf die biologische Vielfalt aus? Eine neue Studie der Umweltorganisation WWF beleuchtet, welchen Fußabdruck wir mit unserem Speiseplan in Sachen Vielfalt des Lebens hinterlassen. Das Fazit: Was wir essen, hat großen Einfluss auf die Biodiversität. Beim sogenannten Biodiversitäts-Fußabdruck geht es grob gesagt darum, wie stark unsere Ernährung dazu führt, dass bei uns und rund um den Globus Naturräume mit ihren Tieren und Pflanzen beeinträchtigt werden. Mit Abstand den größten Anteil am Fußabdruck haben mit 77 Prozent tierische Erzeugnisse wie Fleisch, Wurst, Eier oder Käse. Nur 23 Prozent resultieren hingegen aus dem Verbrauch pflanzlicher Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Getreide oder Nüsse.

Die biologische Vielfalt sehen Expert:innen schon seit längerem im Abwärtstrend: So warnt der Weltbiodiversitätsrat (IPBES), dass etwa eine Million Tier- und Pflanzenarten in wenigen Jahrzehnten aussterben könnten. Unsere Ernährungssysteme sind laut Expert:innengremium für 70 Prozent des Verlustes an biologischer Vielfalt auf dem Land und für 50 Prozent in Flüssen und Seen verantwortlich. Ob Biene, Braunkehlchen oder Schmetterlinge hierzulande, Orang-Utan in Malaysia oder Ameisenbär und Jaguar in Brasilien – die Arten, die durch bewusstere Ernährung geschützt werden könnten, sind zahlreich, betont WWF-Expertin Tanja Dräger. "Insofern ist das Potenzial groß, einen Beitrag zum Schutz der Lebensräume zu leisten, wenn man den Konsum tierischer Produkte reduziert“. Denn je höher der Anteil an pflanzlichen Lebensmitteln in der Ernährung, desto kleiner der Biodiversitäts-Fußabdruck, der weltweit verursacht wird. (APA)

Klimaticket hat hohes Potenzial bei Autobesitzer:innen

Wie die österreichischen Autobesitzer:innen zum Klimaticket stehen, wie viele es derzeit und in Zukunft nutzen (wollen) und welche Auswirkungen es auf ihr Mobilitätsverhalten hat, zeigt eine neue von AutoScout24.at in Auftrag gegebene Trendumfrage. Die Bekanntheit des Klimatickets unter österreichischen Autobesitzer:innen ist sehr hoch: 93 Prozent geben an, bereits davon gehört oder gelesen zu haben. Die Nutzung selbst ist noch ausbaufähig, hat aber Potenzial, wie die Studie zeigt. Derzeit nutzen 18 Prozent der befragten Autobesitzer:innen das Klimaticket. Rund 6 von 10 der Befragten können sich eine künftige Nutzung vorstellen. Wer sich dem Klimaticket gegenüber aufgeschlossen zeigt, geht davon aus, dass das Auswirkungen auf die Nutzung des eigenen PKW hätte. Jede:r Zweite in dieser Gruppe sagt, dass er oder sie weniger mit dem Auto fahren würde. Aufgrund der Anschaffung des Klimatickets gänzlich auf das Auto verzichten würden allerdings nach derzeitiger Einschätzung nur 5 Prozent. 43 Prozent meinen sogar, dass das Klimaticket keine Auswirkung darauf hätte, wie viel sie mit dem Auto fahren.