Morgenpost vom 13.04
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Morgenpost vom 13.04

Heute in der Morgenpost: Wie viele hoppelnde Opfer der österreichische Straßenverkehr fordert, wie uns Abwasser dabei helfen kann, unabhängiger von Russland zu werden und was ein Kulturfestival mit dem Protest gegen die Stadtstraße zu tun hat.

20.000 Hasen sterben jedes Jahr im Straßenverkehr

Kurz vor Ostern teilten der Verkehrsclub VCÖ und WWF mit, dass im Jagdjahr 2020/2021 20.110 Feldhasen in Österreich Kraftfahrzeugen zum Opfer gefallen sind. Durch den massiven Bodenverbrauch werde der Lebensraum der flauschigen Vierbeiner massiv eingeschränkt. "In den vergangenen zehn Jahren wurde täglich eine Fläche von drei Fußballfeldern für Verkehr verbaut“, daher brauche es ein Umdenken, fordert eine Bodenschutz-Sprecherin des WWF. Der Umkreis, in dem sich Feldhasen bewegen entspricht etwa 20 Quadratkilometern. "Österreich wird von mehr als 126.000 Kilometern Straßen durchzogen. Und damit wird der Lebensraum der Hasen und auch vieler anderer Wildtiere zerschnitten", so ein Sprecher des VCÖ. Daher fordern WWF und VCÖ gemeinsame den Flächenverbrauch deutlich zu reduzieren und auch die Zersiedlung zu stoppen.

Heizen der Zukunft: Wärme aus dem Kanal

„Wir alle spüren gerade deutlich die Abhängigkeit von russischem Öl und Gas. Was wir jetzt rasch brauchen ist ein stabiles und unabhängiges Wärmesystem. Abwasser fließt tagein tagaus durch unsere Kanäle – nutzen wir es“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler in einer Aussendung. Genau das sei das Ziel des neuen Programms „Energie aus Abwasser“. Die Idee: Anstatt warmes Abwasser weiterhin in den Kanal fließen zu lassen, soll es künftig zum Heizen genutzt werden. Man könne dem Wasser die Wärmeenergie entziehen und in ein Fernwärmenetz einspeisen oder umliegende Abnehmer direkt versorgen. Die Methode sei klimafreundlich, wirtschaftlich und jedes einzelne Projekt bringe Österreich einen Schritt näher in Richtung Unabhängigkeit und Freiheit. Daher fördert der Klima- und Energiefonds ab sofort Investitionsprojekte sowie Potenzial- und Machbarkeitsstudien mit einem Budget von insgesamt 500.000 Euro. Mehr dazu in der entsprechenden Ausschreibung.

Stadtstraßen-Protestcamp wird zum Festivalgelände

Nach der Räumung des Stadtstraßen-Protestcamps letzte Woche lädt die LobauBleibt-Bewegung nun an drei Sonntagen zum Kulturfestival ein. Unter dem Motto „Kultur statt Beton“ wollen sie den friedlichen Protest weiterführen. Das Camp bleibe ein „lebendiger Ort des Austauschs und der Begegnung, der Debatte und der solidarischen Nachbar:innenschaft“, heißt es in einer Aussendung. Am 17. und 24. April, sowie am 15. Mai erwartet die Besucher:innen ein buntes Programm bestehend aus Konzerten, Lesungen, Workshops, Kino und Kindertheater. Das Festival findet jeweils von 11 bis 22 Uhr im Protestcamp in der Anfanggasse in Wien-Donaustadt statt.