Die USA recyceln kaum Plastikmüll
Etwa 30 Prozent des Plastikmülls werden in Österreich recycelt – mit dieser Quote besetzen wir im EU-Vergleich den unrühmlichen viertletzten Platz. Doch es gibt ein Land, dass sich womöglich sogar von uns noch etwas abschauen könnte: die USA. Ein neuer Bericht von Beyond Plastics und The Last Beach Cleanup kommt zum Ergebnis: nur 5 bis 6 Prozent des US-amerikanischen Plastikmülls werden recycelt (wie Treehugger berichtet). Der wahre Anteil könnte sogar noch niedriger sein, vermuten die Expert:innen. Denn in die Zahlen werden auch Abfälle mit einberechnet, die ins Ausland, zum Beispiel nach China, abtransportiert werden. Obwohl niemand genau sagen kann, wohin der Müll gelangt, also ob er auf einer Mülldeponie, in der Umwelt oder in einer Verbrennungsanlage landet, gelten exportierte Kunststoffe in den USA automatisch als recycelt.
Der verschwenderische Umgang mit Plastik ist ein massives Problem. Im Wesentlichen handelt es sich bei Plastik nämlich um einen fossilen Brennstoff, allein bei seiner Herstellung werden 6 kg klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) pro Kilogramm freigesetzt. “Recycling ist die Antwort der Industrie auf das Plastik-Problem, aber es findet praktisch nicht statt”, resümieren die Expert:innen in ihrem Bericht. Judith Enck, Präsidentin von Beyond Plastics fordert, dass die Kunststoffindustrie aufhört, die Öffentlichkeit über die Recyclingrate und die Sinnhaftigkeit von Recycling zu belügen. Stattdessen müssen Richtlinien verabschiedet werden, um die Produktion, Verwendung und Entsorgung von Kunststoffen generell zu reduzieren.