Morgenpost vom 12.04.
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Morgenpost vom 12.04.

Heute in der Morgenpost: Worauf ihr beim Einkauf von Schweinefleisch achten solltet, wie es um die Methankonzentration in der Atmosphäre steht und wie es mit Atomkraftwerken in Deutschland weitergeht.

Augen auf beim Schweinefleisch-Kauf

Schweinefleisch ist das beliebteste Fleisch der Österreicher:innen. 36 Kilogramm davon landen jährlich am Teller der Durchschnittsbürger:in. In Österreich werden dafür jedes Jahr über fünf Millionen Schweine geschlachtet. 90 Prozent der österreichischen Schweine müssen ihr Leben unter schrecklichen Haltungsbedingungen verbringen. Gerade einmal drei Prozent werden nach strengen Bio-Regeln gehalten. Verschiedenste Gütesiegel lachen mittlerweile von den Packungen im Supermarkt und versprechen den Kund:innen mehr Tierwohl. Doch was steckt eigentlich dahinter? Genau das zeigt der neue Einkaufsratgeber von Greenpeace und der Tierschutzombudsstelle Wien. Zur Bewertung der einzelnen Gütezeichen haben sie insgesamt zwölf Kriterien betrachtet, mit dem Ziel aufzuzeigen, welche Maßnahmen hinter den verschiedenen Siegeln stecken. Hier geht es zum ausführlichen Gütezeichen-Guide.

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Stärkster Methanstieg seit Aufzeichnungsbeginn

Das klimaschädliche Gas Methan ist 2021 zum zweiten Mal in Folge im Rekordtempo angestiegen. Mit einer Erhöhung von 17 ppb dokumentierten Wissenschafter:innen den höchsten Anstieg seit Beginn der Messungen im Jahr 1983. Zwar hält sich Methan nicht so lange in der Atmosphäre wie CO2, in den ersten zwanzig Jahren hat es aber eine rund 80 mal stärkere Treibhauswirkung. Das deutsche Wissenschaftsmagazin Spektrum schreibt, die Methankonzentration sei mittlerweile mehr als zweieinhalb mal so hoch wie vor Beginn der Industrialisierung. Ein Grund zur Sorge, wie auch UN-Generalsekretär António Guterres bei der Präsentation des sechsten IPCC-Reports in drastische Worte fasste: "Wir befinden uns auf der Überholspur zur Klimakatastrophe."

Die genauen Ursachen für die zunehmende Methankonzentration sind derzeit noch nicht vollständig geklärt. Mögliche Gründe könnten in der Landwirtschaft liegen, aber auch Lecks bei der Erdgas-Förderung könnten maßgeblich sein. Zudem warnen Forschende davor, dass europäische Permafrost-Moorgebiete vor einem gefährlichen Kipppunkt stehen. Die Erderwärmung könnte dazu führen, dass große Mengen an CO2 und Methan aus den Böden entweichen könnten, was wiederum den Klimawandel weiter befeuern würde. Ein Teufelskreislauf. (APA)

Keine Laufzeitverlängerung für deutsche Atomkraftwerke

Auch in Deutschland suchen Politiker:innen nach Gas-Alternativen, um auf einen möglichen Ausfall russischer Energielieferungen vorbereitet zu sein. Entsprechend hat das deutsche Umweltministerium geprüft, ob Atomkraftwerke weiter genutzt werden sollten, um eine lückenlose Stromversorgung gewährleisten zu können. Das Ergebnis war eindeutig: Längere Laufzeiten wurden weder als sinnvoll noch als vertretbar eingestuft. Umweltministerin Steffi Lemke hat ihrer ablehnenden Haltung zu einer AKW-Laufzeitverlängerung im „Interview der Woche“ Nachdruck verliehen: "In Zeiten, in denen Atomkraftanlagen in der Ukraine beschossen werden, halte ich es für eine schlechte Idee, hier Laufzeiten zu verlängern und damit eine weitere Unsicherheit für uns in Kauf zu nehmen." Zudem betonte sie, dass der Beitrag für die Stromerzeugung, laut "unideologischer" Prüfung, ein sehr geringer wäre. In Deutschland gibt es derzeit noch drei aktive Atomkraftwerke, die nach aktuellem Planungsstand bis Ende des Jahres eingestellt werden sollen. (APA)