Morgenpost vom 09.05.
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Morgenpost vom 09.05.

Heute in der Morgenpost: Wer hat uns vom russischen Gas so abhängig gemacht? Welche Amphibien- und Reptilienarten leben in deinem Garten? Und wurde in Australien etwa eine neue tödliche Qualle entdeckt?

Wer hat uns vom russischen Gas so abhängig gemacht?

Nachdem Putin den Gashahn nach Polen und Bulgarien zugedreht hat, fürchtet Europa nun, dass auch Gaslieferungen in weitere Länder stoppen könnten. Doch wusstest du, dass der russische Gas-Stopp in Europa schon einmal real war? “Die russische Gazprom hat den Gashahn zugedreht. Derzeit wird kein russisches Erdgas mehr nach Europa geliefert”, lautet eine Meldung aus dem Archiv der Austria Presseagentur vom 6. Jänner 2009. Auslöser des ersten Gaslieferstopps aus Russland war ein Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Kein heißer Krieg wie heute, sondern verbale Scharmützel um Gasrechnungen, die Russland mit der Generalprobe für einen Wirtschaftskrieg eskalierte. 2009 war ein harter Winter, die Gasleitungen drohten bei längerer Nichtbenutztung einzufrieren. Somit wurde der Gaswirtschaftskrieg 14 Tage später bereits wieder beigelegt. Österreich kam noch einmal mit dem Schrecken davon. Denn 2009 herrschten hierzulande, was die Abhängigkeit von russischem Gas betraf, noch weitaus komfortablere Zustände. Der vierzehntägige Ausfall von russischem Gas konnte zur Gänze über die Speicher kompensiert werden. Der Vorfall hätte Anlass geben können, die Gas-Abhängigkeit von Russland abzubauen, doch wie wir wissen, kam es anders. Wie Österreich schleichend in die russische Gas-Falle tappte und warum heute niemand die Verantwortung dafür bei sich sehen will, beantwortet der Standard in diesem lesenswerten Longread.

Welche Amphibien- und Reptilienarten leben in deinem Garten?

Der heimische Garten stellt nicht nur einen Ort der Ruhe und Entspannung für den Menschen dar, sondern kann auch gleichzeitig als wichtiger (Ersatz-)Lebensraum oder hilfreiches Trittsteinbiotop für viele Tier- und Pflanzenarten dienen. Besonders die beiden durch Lebensraumverlust gefährdeten Tiergruppen der Amphibien und Reptilien können von einem naturnah gestalteten Garten profitieren und hier ein Zuhause finden. Nachgewiesene Vorkommen von Laubfrosch, Teichmolch, Zauneidechse & Co. im Siedlungsgebiet sind jedoch vergleichsweise wenig dokumentiert. Hier können Fundmeldungen von Gartenbesitzer:innen wertvolle Beiträge liefern um diese Wissenslücken zu füllen.

Aus diesem Grund lädt die Österreichische Gesellschaft für Herpetologie (ÖGH), dieses Jahr bereits zum zweiten Mal, von 9. bis 15. Mai zur österreichweiten Mitmach-Aktion Von Alpenkammmolch bis Zauneidechse – Gartenfreunde bitte melden ein. Alle Gartenfreund:innen sind aufgerufen, Sichtungen von Amphibien und Reptilien im eigenen Garten oder Schul- und Gemeindegarten zu melden. Neben der persönlichen Freude, möglichst viele Arten im Garten zu entdecken und zu bestimmen, wird mit der Meldung ein wichtiger Beitrag zur Erforschung dieser spannenden Tiergruppen geleistet. Unter allen gültigen Einsendungen werden kleine Sachpreise verlost.

Neue Quallenart gibt Rätsel auf

Die Sichtung einer offenbar bisher unbekannten Quallenart vor Cronulla an der australischen Ostküste gibt Forschern und Forscherinnen Rätsel auf. Das Tier teile strukturelle Merkmale mit den tödlichen Würfelquallen, die die tropischen Gewässer im Norden des Landes bevölkern. Jedoch komme der berüchtigte Box Jellyfish im Meer vor New South Wales eigentlich nicht vor, zitierte die Zeitung „Sydney Morning Herald“ heute die Biologin Lisa Gershwin, die bereits mehr als 200 Arten der Nesseltiere beschrieben hat. Laut Gershwin handelt es sich definitiv nicht um den Box Jellyfish aus Nordaustralien (Chironex fleckeri aus der Gruppe der „Seewespen“). Aber bis die Qualle endgültig identifiziert ist, sei völlig unklar, ob sie gefährlich oder harmlos sei. Mehr Details zur unbekannten Spezies ist u.a. auf orf.at nachzulesen.