Morgenpost vom 08.04.
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Morgenpost vom 08.04.

Heute in der Morgenpost: Die Ölindustrie zieht dreckige Gewinne aus dem Ukraine-Krieg, Öko-Strom muss biodiversitätsfreundlich sein und Australien ist weiterhin von Starkregen betroffen.

Ölindustrie profitiert von Putins Angriffskrieg

Die Ölindustrie ist zweifelsohne eine jener Branchen, die tagtäglich Profite aus dem Krieg in der Ukraine schlägt. Seit Kriegsbeginn vermerkte sie einen enormen Gewinnzuwachs. Eine von Greenpeace beauftragte Untersuchung legt nun erstmals Zahlen offen: Rund drei Milliarden Euro an Mehreinnahmen sollen es alleine in der EU bislang sein. Grund dafür sind die überhöhten Spritpreise. Österreich konnte sich auf diese Weise EU-weit die zweithöchsten Mehreinnahmen erwirtschaften. Die österreichischen Kriegsgewinne belaufen sich auf rund 4,3 Millionen Euro pro Tag. „Dieser dreisten Geschäftemacherei mit dem Leid in der Ukraine“ müsse ein Riegel vorgeschoben werden, so eine Klima- und Verkehrsexpertin von Greenpeace. Die Ölindustrie finanziere nämlich auf diesem Wege eine Krise, für die sie selbst mitverantwortlich ist. Greenpeace fordert daher die unmoralischen Zusatzgewinne separat zu versteuern und sich bestmöglich aus der Abhängigkeit von Öl zu befreien.

Klima- und Biodiversitätsschutz müssen Hand in Hand gehen

Das Bundesministerium für Klimaschutz hat diese Woche eine neue Investitionsförderungsverordnung zum Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz erlassen. Auf diesem Wege soll die Energiewende vorangetrieben werden. Der Umweltdachverband (UWD) begrüßt diese Förderoffensive, warnt allerdings vor Fallen. Denn der forcierte Öko-Strom müsse naturverträglich gestaltet werden, sodass intakte und vielfältige Naturräume als unsere Lebensgrundlage erhalten bleiben.

Neue Photovoltaik-Anlagen sollten daher vor allem auf Gebäuden und bereits versiegelten Flächen errichtet werden, so der Präsident des UWD. Im Bereich der Wasserkraft sei Österreich bereits an seinen naturverträglichen Endausbaugrenzen angelangt. Aufgrund des besorgniserregenden Zustands der heimischen Gewässer sollten bestehende Wasserkraftwerke revitalisiert werden, anstatt neue zu bauen. Als nächsten Schritt sieht der UWD eine Steigerung der Energieeffizienz sowie eine Senkung des Energieverbrauchs. Denn Österreich verbrauche viel mehr Energie, als notwendig und ökologisch verkraftbar.

So viel Regen in Sydney wie sonst in einem Jahr

Erst vor einem Monat hat es an der australischen Ostküste fatale Überschwemmungen gegeben. Jetzt sind Teile von Sydney erneut von Starkregen betroffen. Ein Ende der Niederschläge ist noch nicht in Sicht. In besonders gefährdeten Gegenden haben die Behörden sogar Evakuierungsbefehle erteilt. „Der Boden ist mit Wasser gesättigt, die Flüsse sind voll, die Dämme sind am Limit“, sagte ein Sprecher der Notdienste aus New South Wales. Aufgrund von instabilen Böden seien Erdrutsche ebenfalls eine potentielle Gefahr.

Doch die gewaltigen Niederschlagsmengen ziehen auch noch weitere unliebsame Folgen nach sich: Australiens berüchtigte „creepy crawlies“ (gruselige Krabbeltiere) sind im Vormarsch. Blutegel, Schlangen und Spinnen suchen nun vermehrt in den Häusern der Bürger:innen Unterschlupf vor dem Starkregen. Grund zur Beunruhigung gebe es allerding keinen. (APA)