Morgenpost vom 04.05.
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Morgenpost vom 04.05.

Heute in der Morgenpost: Die EU trägt zum Hai-Sterben bei, Fleisch-Alternativen sind am Vormarsch und Forscher:innen entdecken Millionen Tonnen Zucker am Meeresgrund.

Jährlich werden 100 Millionen Haie getötet

Jede zweite Hai-Art ist weltweit bedroht. Das macht Haie zu einer der am stärksten gefährdeten Tiergruppen. Die Tiere leiden vor allem unter der Zerstörung ihres Lebensraums und dem Handel mit ihrem Fleisch und ihren Flossen. Auch Europa trägt Schuld am schlechten Zustand der Hai-Population – die Rolle der EU-Staaten im unregulierten Handel mit Hai-Produkten ist größer als gedacht. Ein neuer Bericht des IFAW (International Fund for Animal Welfare) zeigt auf, dass im Zeitraum zwischen 2003 und 2020 durchschnittlich 28 Prozent der Lieferungen von Haiflossen nach Hongkong, Taiwan und Singapur aus EU-Mitgliedstaaten stammten, allen voran aus Spanien. 2020 betrug der EU-Anteil sogar 45 Prozent

Der IFAW und die Meeresschutzorganisation OceanCare fordern die Staaten der EU nun dazu auf, bei der im Herbst stattfindenden Artenschutzkonferenz einen zukunftsweisenden Schritt für den Schutz der Haie zu gehen. Denn in den vergangenen 50 Jahren sind die Haipopulationen der offenen See bereits um 70 Prozent zurückgegangen – mit schwerwiegenden Folgen für die marinen Ökosysteme. (APA)

Alternativen überholen Fleisch

Zum ersten Mal in einem Geschäftsjahr hat Rügenwalder Mühle in einem Geschäftsjahr mehr vegane und vegetarische Produkte als klassische Fleisch- und Wurstprodukte verkauft. Das hat das deutsche Unternehmen diese Woche bekannt gegeben. Im Geschäftsjahr 2021 konnte man 263,3 Millionen Euro erwirtschaften, das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einer Steigerung von 12,7 Prozent. "Wir freuen uns, dass wir vor allem im Bereich der Fleischalternativen weiterhin auf Wachstumskurs sind", sagte Vorstand Michael Hähnel. (APA)

Süßer Meeresgrund

600.000 bis 1,3 Millionen Tonne Zucker – soviel wie in 32 Milliarden Dosen Cola – lagern unter den Seegraswiesen der Ozeane verborgen. Zu dieser überraschenden Erkenntnis gelangte ein Forschungsteam des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie im Rahmen einer Studie. Die Untersuchungen der Wissenschaftler:innen legen nahe, dass die Wasserpflanzen den Zucker durch Photosynthese in ihren Blättern produzieren und alles, was sie im Zuge ihres Stoffwechsel nicht selbst verbrauchen, über ihre Wurzeln an den Boden abgeben. 

Brisant macht die Entdeckung der Umstand, dass pflanzlicher Zucker Kohlenstoff bindet – die entdeckten “süßen Oasen” also potenziell bedeutsam für den globalen Kohlenstoffkreislauf sind. Die Forscher:innen schätzen, dass etwa 1,54 Millionen Tonnen Kohlendioxid unter Seegraswiesen lagern. „Das entspricht etwa der Menge an Kohlendioxid, die 330.000 Autos in einem Jahr ausstoßen“, erklärt Seniorautor der Studie, Manuel Liebeke. Umso wichtiger sei es, die vom Klimawandel bedrohten Seegraswiesen zu schützen. (scinexx)