Morgenpost vom 03.05.
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Morgenpost vom 03.05.

Heute in der Morgenpost: In einigen Müsliriegeln stecken Pestizide, die Herkunft von Lebensmitteln soll künftig gekennzeichnet werden und die ersten österreichischen Konsumdialoge debattieren über soziale und ökologische Dimensionen des Lebensmittelkonsums.

Glyphosat-Rückstände in Müsliriegeln gefunden

Der neue Greenpeace-Marktcheck hat das heimische Sortiment an Müsliriegeln unter die Lupe genommen. Ein beauftragtes Labor untersuchte zwölf Riegel auf Pestizide – mit einem erschreckenden Ergebnis: Ein Drittel der Müsliriegel ist mit Glyphosat belastet. Neben Glyphosat sind in einigen Proben auch noch weitere Pestizide nachgewiesen worden. Zwar wurden nirgends die geltenden gesetzlichen Grenzwerte überschritten, dennoch ist gerade die regelmäßige Aufnahme von Pestiziden gesundheitsgefährdend. Laut WHO ist Glyphosat bei Tieren erwiesenermaßen krebserregend und auch beim Menschen „wahrscheinlich krebserregend“. “Gefährliche Pestizide wie Glyphosat haben in unserem Essen nichts verloren. Doch sogar unsere Müsliriegel sind mit Pestizid-Cocktails belastet”, sagt Greenpeace-Experte Sebastian Theissing-Matei. Selbst in explizit für Schwangere beworbenen Müsliriegeln wurden Pestizid-Rückstände nachgewiesen, obwohl gerade hier auch ein zusätzliches Risiko für das Ungeborene besteht.

Noch dieses Jahr entscheidet die EU, ob Glyphosat weiterhin erlaubt sein wird. “Wir dürfen uns und unsere Natur nicht länger dieser unnötigen Gefahr aussetzen. Bei Glyphosat ist die Lösung greifbar nah. Alles andere als ein rasches Verbot des Pflanzengifts auf EU-Ebene wäre fahrlässig”, so Theissing-Matei. Wer in der Zwischenzeit bei Müsliriegeln zur Bio-Variante greift, ist auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Den ausführlichen Marktcheck findest du hier.

Verpflichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln kommt

Lebensmittelhersteller müssen voraussichtlich ab kommendem Jahr die Herkunft von Primärzutaten auf der Verpackung angeben. Gemeint sind damit vor allem Fleisch, Milch und Eier. Bei Fleisch muss demnach gekennzeichnet werden, wo das Tier geboren, gemästet und geschlachtet wurde, bei Milch, wo das Tier gemolken wurde und bei Eiern, wo das Ei gelegt wurde. Die neue Regelung betrifft nicht nur Supermärkte. Auch von der öffentlichen Hand beauftragte Gemeinschaftsverpfleger wie Krankenhauskantinen müssen künftig die Herkunft mittels Aushang oder in der Speisekarte bekanntgeben. Die Umweltschutzorganisation WWF fordert eine Ausweitung der Kennzeichnungspflicht auf die Gastronomie. "Die Menschen haben ein Recht zu wissen, woher ihre Lebensmittel kommen – nicht nur im Supermarkt-Regal, sondern auch im Gasthaus muss klar erkennbar sein, welchen Weg das Essen hinter sich hat", heißt es in einer ersten Reaktion des WWF. (APA)

Die ersten österreichischen Konsumdiaologe

Woher kommen unsere Lebensmittel? Von wem und wie werden sie erzeugt? Und warum gelangen manche Dinge gar nicht ans Tageslicht? Diesen und anderen Fragen widmen sich auch die „Österreichischen Konsumdialoge“. Das von der Gemeinwohlstiftung COMÚN organisierte Event findet von 11. Bis 13. Mai in Hallein bei Salzburg statt. Unter dem Ehrenschutz der Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung wollen 85 Speaker:innen, 50 Organisationen und drei Minister:innen über den gesellschaftlichen Schlüsselprozess Ernährung sprechen. „Unser Ziel ist es, dass erstmals alle Akteur:innen an einen Tisch kommen, um sich auf Augenhöhe auszutauschen. Wir wollen dabei vor allem auch die Perspektive der Konsument:innen sichtbar machen“, so der Vorstand der Gemeinwohlstiftung. Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen, sich aktiv in die Diskussionen und Workshops einzubringen. Vor Ort wird es außerdem ein vielfältiges kulturelles Angebot sowie kostenlose Speisen und Getränke geben. Das detaillierte Programm findest du hier.

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