Morgenpost vom 01.04.
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Morgenpost vom 01.04.

Heute in der Morgenpost: Grund- und Zivildiener fahren ab sofort gratis mit der Bahn, die EU-Kommission will die Langlebigkeit von Waren fördern und fossile Energien treiben nach wie vor die globalen Emissionswerte nach oben.

Gratis KlimaTicket für Grundwehrdiener und Zivildiener

Ab heute können Grundwehrdiener und Zivildiener das KlimaTicket kostenlos bestellen. Ausgestellt wird dieses ab sofort an den Servicestellen der Vertriebspartner, wie etwa an den Schaltern der ÖBB. Während bisher nur eine Freifahrt vom Wohnort zur Dienststelle oder eine ÖBB ÖsterreichCard ausgestellt wurde, können Grundwehrdiener und Zivildiener mit dem KlimaTicket nun österreichweit alle Busse, Straßenbahnen und Züge nutzen. Sie erhalten das Ticket für die Dauer ihrer Dienstzeit und können es auch in ihrer Freizeit verwenden. Damit soll klimafreundliche Mobilität so bequem und attraktiv wie möglich gemacht werden.

Auch das Land Salzburg setzt im Kampf gegen den Klimawandel auf öffentliche Verkehrsmittel. Bis zum 24. Juni sollen daher jeden Freitag sämtliche öffentliche Verkehrsmittel des Nahverkehrs kostenlos sein. Diese 13 „Benzin-Frei-Tage“ sollen vor allem Pendler:innen mit guter Öffi-Anbindung zum Umstieg animieren.

Waren in der EU sollen langlebiger werden

Bis 2050 will die EU komplett klimaneutral sein. Bis dahin ist allerdings noch einiges zu tun. Einen Schritt in die richtige Richtung setzt nun die EU-Kommission mit der Forderung, Mindeststandards im Hinblick auf Haltbarkeit, Energieverbrauch und Reparaturanforderungen für Waren innerhalb des EU-Binnenmarktes festlegen zu können. Das Ziel: Kleidung, Elektronikartikel, Möbel und andere Produkte sollen langlebiger produziert werden und einfacher zu reparieren sein. Ausnahmen sind für Lebensmittel, Futtermittel und Arzneimittel vorgesehen. Zudem will die Kommission gegen Greenwashing vorgehen und vage Produktangaben wie "grün" und "umweltfreundlich" verbieten. "Wir wollen, dass nachhaltige Produkte die Norm auf dem europäischen Markt werden", sagt Kommissionsvize Frans Timmermans. In einem nächsten Schritt müssen sich das Europaparlament und die einzelnen EU-Staaten mit den Vorschlägen der Kommission beschäftigen. (APA)

Rekorde bei Wind- und Solarenergie, aber auch bei Kohlestrom und Emissionen

Die Energiewirtschaft trägt maßgeblich zur Erderwärmung bei. Um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, ist es daher entscheidend, die Weichen für sauberen Strom zu stellen. Global betrachtet gibt es bereits Schritte in die richtige Richtung, aber auch Rückschläge, wie die dritte jährliche Global Electricity Review des Think-Tanks Ember nun zeigt. Die Solarenergie ist im vergangenen Jahr um 23 Prozent gestiegen, die Windkraft um 14 Prozent. Gemeinsam machen sie damit erstmals mehr als 10 Prozent der weltweiten Stromerzeugung aus. Alle sauberen Stromquellen zusammengerechnet haben 2021 38 Prozent des weltweiten Stroms erzeugt und damit sogar mehr als Kohle (36 Prozent).

Leider ist allerdings auch der Kohlestrom 2021 auf einen traurigen neuen Rekordwert angestiegen. Insgesamt stammten 62 Prozent der weltweiten Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen. Das ist mehr als im Vorjahr und damit ist 2021 das erste Jahr seit 2012, in dem der Anteil fossiler Brennstoffe gestiegen ist. Außerdem haben die CO2-Emissionen des Stromsektors den höchsten Wert aller Zeiten erreicht.

Berechnungen der International Energy Agency (IEA) zufolge, muss die Wind- und Solarenergie bis 2030 40 Prozent des weltweiten Stroms erzeugen, um die Klimaziele zu erreichen. Das entspricht einem jährlichen Wachstum von 20 Prozent. Ein ambitioniertes Ziel, aber machbar, wie ein Blick in die Vergangenheit zeigt. Denn ein durchschnittliches Wachstum von 20 Prozent hat es schon einmal gegeben und kann es auch wieder geben.