Die Morgenpost-Meldungen der Woche
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Die Morgenpost-Meldungen der Woche

Das Ergebnis der Weltnaturkonferenz enttäuscht, die Regierung beschließt ein Energieeffizienzgesetz und Klima-Lügen trenden auf Twitter. All das und mehr hat uns diese Woche beschäftigt!

News

Greenpeace enttäuscht vom Ergebnis der Weltnaturkonferenz

Im kanadischen Montreal endete am Montag die Weltnaturkonferenz, doch wichtige Entscheidungen blieben aus. So wurden zwar die Rechte der indigenen Bevölkerung anerkannt, der umfangreiche Schutz von vielen Gebieten, die ins 30x30-Ziel gezählt werden sollen, konnte jedoch nicht beschlossen werden. Das 30x30-Ziel beschreibt das Vorhaben, bis 2030 dreißig Prozent der Land- und Meeresflächen unter Schutz zu stellen. 

Ursula Bittner, Biodiversitätsexpertin bei Greenpeace Österreich war für die Umweltschutzorganisation vor Ort und kritisiert das Ergebnis scharf: “Eines muss uns klar sein: Verlieren wir die Artenvielfalt, verlieren wir die Grundlage für unser Essen, sauberes Wasser, Arzneimittel und auch die Basis für eine funktionierende Wirtschaft”. Daher fordert Bittner: “Nach den Verhandlungen in Montreal sind die Ministerinnen und Minister nun wieder im eigenen Land gefordert. Auch für Leonore Gewessler gibt es in Österreich viel zu tun. Über ein Drittel der Tierarten in Österreich ist bedroht, mehr als die Hälfte der Lebensräume befinden sich in einem schlechten Zustand. Das muss besser werden. Artenschutz muss in allen politischen Prozessen fest verankert werden und oberste Priorität erhalten”. 

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Regierung präsentiert Energieeffizienzgesetz

2 Jahre lang wurde verhandelt, nun kurz vor Weihnachten konnte die Regierung sich auf ein Energieeffizienzgesetz einigen und hat so verbindliche Vorgaben zum Energiesparen vorgeschlagen. Österreich hatte mit dem Gesetz so lange auf sich warten lassen, dass die EU sogar ein Vertragsverletzungsverfahren einleitete. Doch nun wird der neue Vorschlag geprüft. Dieser sieht vor, Österreichs Energieverbrauch bis 2030 um 18 Prozent zu reduzieren. Dies soll durch Regulierungen und Förderungen des Bundes erzielt werden. Mithilfe von 190 Millionen Euro, die bis 2030 gesetzlich festgelegt sind, sollen Energiesparmaßnahmen in Haushalten und Unternehmen gefördert werden. 

Adam Pawloff, Programmdirektor bei Greenpeace Österreich begrüßt das Gesetz grundsätzlich, warnt jedoch auch: “Die enorme Energieeinsparung, die für Klimaschutz und Energieunabhängigkeit bis 2030 notwendig ist, bleibt mit diesem Gesetz nach wie vor unerreichbar”.

News

Herkunfstkennzeichnung für Kantinenessen beschlossen

Bis Mitte des Jahres 2023 soll es eine Herkunftskennzeichnung für Fleisch, Eier und Milch in Kantinen geben. Gesundheitsminister Johannes Rauch von den Grünen und Agrarminister Norbert Totsching von der ÖVP begrüßen den Beschluss und erklären: “Mit der verpflichtenden Herkunfstkennzeichnung tragen wir dem Wunsch vieler Menschen nach regionalen Produkten Rechnung”. 

Allerdings bleibt die Herkunftskennzeichnung sehr vage. Eine Aussage wie “Unser Rindfleisch kommt übers Jahr gerechnet zu 50 Prozent aus Österreich, zu 30 Prozent aus der EU und zu 20 Prozent aus Nicht-EU-Ländern" wäre bereits ausreichend. Rauch und Totsching begründen dies damit, dass die Umsetzung sonst sehr schwierig wäre, eine Kennzeichnung nach “EU”, “Nicht-EU” oder "Herkunftsland" hingegen gut möglich. Auch Haltungskennzeichnungen für Gastronomie und Lebensmittelhersteller fehlen weiterhin. Die Branchen sind bislang nicht verpflichtet, die Herkunft ihrer Produkte anzugeben.

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Bohnenbraten zu Weihnachten?

Passend zu den Feiertagen hat Greenpeace einen weihnachtlichen Marktcheck durchgeführt. Dieses mal wurde die Klimabilanz eines Schweinebratens mit der eines pflanzlichen Bratens auf Basis von Bohnen und Linsen verglichen. Das Ergebnis ist klar: Während der pflanzliche Braten inklusive Beilagen nur 1 Kilogramm an CO2-Äquivalenten verursacht, sind es beim Schweinsbraten ganze 4,1 Kilogramm. Die Klimabelastung durch die Zutaten eines Schweinsbratens ist also viermal höher als die eines veganen Bratens. Mehr Informationen zum Marktcheck und auch ein passendes Rezept für den weihnachtlichen Bohnenbraten findest du bei Greenpeace Österreich.

Presseschau

Twitter: Lügen und Desinformation zur Klimakrise im Trend

Seit der Twitter-Übernahme von Elon Musk änderte sich einiges auf der Social-Media-Plattform. Laut einer Analyse sind nun auch Lügen und Desinformationen zum Klimawandel sprunghaft angestiegen. Gibt man bei Twitter den Suchbegriff “climate” ein, ist das Top-Ergebnis der Hashtag #ClimateScam, Klimaschwindel. Dort sammeln sich Falschbehauptungen zur Klimakrise und Äußerungen, die Klimaschutzmaßnahmen lächerlich machen. Die Behauptungen stehen entgegen jeglichen wissenschaftlichen Erkenntnissen, denn über 99 Prozent aller Studien bestätigen, dass es einen potenziell katastrophalen, menschengemachten Klimawandel gibt. Ausführliche Informationen zur Klima-Desinformation auf Twitter seit der Übernahme durch Elon Musk gibt es bei den klimareportern zu lesen.