Die Morgenpost-Meldungen der Woche
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Die Morgenpost-Meldungen der Woche

In SHEIN-Kleidung wurden gefährliche Chemikalien gefunden, die Weltartenkonferenz hat getagt und Dörfer auf den Fidschi-Inseln müssen umgesiedelt werden. All das und mehr hat uns diese Woche beschäftigt!

News

Black Friday: Neu kaufen schadet dem Klima

Ob Black Friday, Black Week oder sogar Black Month, überall werben Unternehmen im November mit Rabattaktionen und Schnäppchenpreisen. Die Angebote sollen zum Kauf verleiten. Doch alles ständig neu zu kaufen belastet die Umwelt.

Greenpeace hat anlässlich des Black Friday untersuchen lassen, wie sich die längere Nutzung von Produkten auf die Klimabilanz in Österreich auswirkt. Das zuständige Forschungsunternehmen INFRAS schaute sich dazu Produkte in fünf Kategorien an: Waschmaschinen, Laptops, Smartphones, Bekleidung und Möbel. Das Ergebnis: eine längere Nutzung der Produkte ist für die Umwelt immer besser. Würden alle fünf Konsumprodukte doppelt so lang genutzt werden, könnte dies in Österreich 1,95 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr einsparen. Greenpeace fordert daher mehr Anreize und bessere Möglichkeiten für die Reparatur von Produkten und ein Vernichtungsverbot von Neuware. Eine entsprechende Initiative wurde am Freitag vom Klimaministerium präsentiert. Es bleibt abzuwarten, ob und wie das Vernichtungsverbot in Österreich umgesetzt wird. 

News

Modemarke SHEIN: Gefährliche Chemikalien in Produkten gefunden

Der chinesische Ultra Fast-Fashion Konzern SHEIN ist weltweit die meistbesuchte Seite für Kleidungsartikel, teilweise hat sie doppelt so viele Aufrufe wie H&M, Zalando oder Adidas. Das Unternehmen stellt täglich 6000 neue Artikel online. Die Käufer:innen sind meistens minderjährig und werden über Social Media Plattformen von Glücksrädern, Gewinnspielen oder Rabattgutscheinen angezogen. 

SHEIN treibt das Konzept von Fast Fashion auf die Spitze. Greenpeace hat nun 47 Produkte des Konzerns von einem unabhängigen Labor in Hamburg testen lassen. Dabei konnte festgestellt werden, dass 96 Prozent der Produkte gefährliche Chemikalien enthalten und sieben Produkte überschritten sogar die EU-Grenzwerte für Chemikalien. Die Schwermetalle, Beschichtungen und Weichmacher, die nachgewiesen wurden, können bei Konsument:innen Hautirritationen, allergische Reaktionen und in hoher Konzentration sogar Leberkrankheiten, oder Hormonstörungen auslösen. Zusätzlich stellen die Chemikalien eine große Gefahr für Arbeiter:innen und Umwelt der Produktionsländer dar. Greenpeace fordert nun von der EU-Kommission ein Lieferkettengesetz, das Umwelt- und Sozialstandards gewährleistet und die Einhaltung der Chemikalienverordnung strenger zu kontrollieren. 

Presseschau

Weltartenkonferenz: Handel mit Horn von Nashorn bleibt verboten

In dieser Woche fand die Artenkonferenz der 184 Vertragsstaaten des Washingtoner Artenschutzübereinkommes (Cites) statt. Die Vertreter:innen der Staaten tagen, um rund 600 gefährdete Wildarten vor übermäßigem Handel zu schützen. So ist beispielsweise der Handel mit Horn von Nashörnern seit 45 Jahren illegal – trotzdem brachte das afrikanische Königreich Eswatini bei der Konferenz einen Antrag ein, das Handelsverbot zu kippen. Eine Mehrheit der Mitgliedsstaaten sprach sich jedoch dagegen aus, somit bleibt der Handel eine Straftat. In Namibia hingegen wurde der Handel mit Nashörnern gelockert. Dort darf zukünftig mit lebenden Tieren zu Naturschutzzwecken gehandelt werden. Tierschützer:innen sind gespalten. Während die Umweltschutzorganisation WWF die Handelslockerung lobte, da sie Anreize für den Artenerhalt schaffe, kritisiert Pro Wildlife das Vorhaben, da es aus Sicht der Organisation die Einschränkungen des kommerziellen Handels mit Nashornprodukten aufweiche. Mehr Informationen zu den Beschlüssen der Artenkonferenz gibt es bei zeit.de.

Presseschau

Klimamigration: Überflutungen der Fidschi-Inseln zwingen Dörfer zum Umsiedeln

Die dramatischen Folgen des Klimawandels, Überschwemmungen, Hitze und Trockenheit, liegen für viele Menschen gefühlt noch in weiter Zukunft, doch für die Einwohner:innen von Fidschi stehen sie unmittelbar bevor. Bereits in den nächsten fünf bis zehn Jahren werden dort 42 Dörfer umsiedeln müssen, da sie sonst unter Wasser stehen. Doch wie zieht man ein ganzes Land um? Dieser Frage ist Reporterin Kate Lyons nachgegangen und hat die Inseln Vanua und Viti Levu besucht. In einem Artikel erzählt sie von einem Dorf, das bereits umgesiedelt werden musste und welche schwerwiegenden Folgen das für die Bewohner:innen hatte. Die ganze Geschichte kannst du bei der Freitag nachlesen. 

Podcast-Tipp

Wie radikal muss Klimaprotest sein?

Tomatensuppe auf van Goghs "Sonnenblumen" oder Erdäpfelpüree auf Monets "Heuhaufen", in letzter Zeit gibt es immer wieder Nachrichten von Protestaktion der Gruppen "Letzte Generation" oder "Just Stop Oil", die weltweit Kunstwerke überschütten und sich daran festkleben, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen. Zuletzt haben zwei Aktivisten Gustav Klimts Gemälde "Tod und Leben" im Wiener Leopold-Museum mit schwarzer Farbe beworfen. Diese Aktionen werden kontrovers diskutiert und die Meinungen dazu sind sehr gespalten. Notwendiger Protest sagen die einen, zu radikal die anderen. Es stellt sich also die Frage, wie weit Klimaprotest gehen sollte? Im Podcast "Das Klimt-Attentat" von Falter.at diskutieren der Direktor des Museums Hans Peter Wipplinger und Aktivist Florian Wagner von "Letzte Generation Österreich", der das Klimt Gemälde beworfen hat, über eben diese Frage. Eine breite Diskussion dazu gab es auch in einer Folge von Im Zentrum, die man noch bis Sonntag in der ORF Mediathek nachschauen kann. 

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