Die Morgenpost-Meldungen der Woche
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Die Morgenpost-Meldungen der Woche

Österreich landet beim Klimaschutz-Index nur im Mittelfeld, Entscheidung zum Glyphosat-Verbot wird verschoben und eine neue Studie zeigt, wie die Österreicher:innen zur Klimakrise stehen. All das und mehr hat uns diese Woche beschäftigt!

News

Klimaschutz-Index: Österreich nur im Mittelfeld

Die Organisation Germanwatch hat passend zur UN-Klimakonferenz in Sharm El-Sheikh den internationalen Klimaschutz-Index veröffentlicht und Österreich schneidet schlechter ab, als erwartet. In diesem Ranking wird die Klimabilanz von 59 Staaten und die der EU verglichen. Österreich konnte sich im Vergleich zum Vorjahr verbessern, belegt aber trotzdem nur Platz 32. Wir liegen somit klar hinter den Spitzenreitern, Dänemark, Schweden und Chile, bleiben aber auch hinter Ländern wie Großbritannien auf Platz 11 oder Deutschland auf Platz 16 zurück.  “Die Position im Mittelfeld ist ein klarer Arbeitsauftrag an die Regierung”, so Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace. “Wer statt Mittelfeld zu den Vorreitern gehören will, muss auch liefern”, erklärt die Campaignerin und fordert die Regierung auf, die Verkehrs- und Energiewende voranzutreiben. 

News

Entscheidung zu Glyphosat Verbot in der EU um ein Jahr verschoben

Glyphosat ist EU-weit stark umstritten, die Entscheidung zu einem Verbot wurde nun vorerst aufgeschoben. Das Pflanzenschutzmittel darf innerhalb der EU noch bis zum 15. Dezember verwendet werden. Bis dahin sollte eigentlich eine Entscheidung getroffen werden, ob es verboten oder weiterhin eingesetzt wird. Die EU-Kommission reichte nun einen Antrag ein, die Entscheidung bis zu einem Jahr aufzuschieben, da die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit ihren Bericht zu Glyphosat noch nicht abgeschlossen hat. Das Mittel steht im Verdacht krebserregend zu sein. In Österreich ist es an Orten wie Parks, Spielplätzen, Pflegeheimen oder Gesundheitszentren daher bereits verboten. Am meisten wird es in der Landwirtschaft genutzt, da bleibt Glyphosat erlaubt. Der Spar-Bienenrat fordert die Österreichische Bundesregierung in einem offenen Brief nun dazu auf, sich gegen Glyphosat auf EU Ebene zu positionieren und für eine möglichst schnelle Regelung zu sorgen. Es bleibt nun abzuwarten, wie die Entscheidung ausfällt. 

News

Klimastudie 2022: So denken Österreicher:innen über die Klimakrise

Anlässlich der Weltklimakonferenz stellte die Umweltschutzinitiative MUTTER ERDE zusammen mit Greenpeace und dem Marktforschungsinstitut INTEGRAL die “Klimastudie 2022” vor. Darin wurden Österreicher:innen nach ihrer Einschätzung zur Klimakrise befragt. Insgesamt zeigt die Studie sinkenden Optimismus und einen Vertrauensverlust in die Klimapolitik der Regierung. So gaben 50 Prozent der Begfragt an, sich von der Klimakrise bedroht zu fühlen, 2020 hingegen waren noch 68 Prozent der Menschen optimistisch eingestellt. Mehr als zwei Drittel zweifeln daran, dass die Politik rechtzeitig Schritte einleitet, um die Krise zu stoppen und dies obwohl die Mehrheit der Österreicher:innen Klimaschutz-Maßnahmen befürwortet. Nur 4 Prozent der Befragten würden sich eine neue Gasheizung anschaffen. Erneuerbare Energien kommen dagegen gut an, 91 bzw 81 Prozent sind für den Ausbau von Photovoltaik- und Windkraftanlagen. “Eindeutiger kann der Handlungsauftrag an die Politik nicht sein” so Greenpeace Experte Herwig Schuster. Laut ihm müssen Politiker:innen insbesondere “Ökostrom wie Wind und Sonne massiv ausbauen und klimaschädliche Projekte wie etwa neue Autobahnen oder Lagerhallen in der grünen Wiese stoppen”. 

Presseschau

Raubbau in Rumänien: Illegale Abholzung

In Rumänien hat die Polizei großangelegte Untersuchungen durchgeführt und dabei Schockierendes festgestellt. Für mehr als 93.000 Kubikmeter Holz fehlen legale Dokumente, 20.000 Kubikmeter Holz wurden illegal abgebaut. Die Spuren des illegal gerodeten Holzes führen auch nach Österreich. Im letzten Jahr wurden 120.000 Tonnen Holzpellets aus Rumänien importiert. Karlheinz Erb von der Universität Wien erklärt, es sei nicht auszuschließen, dass auch illegal abgeholztes Material in Österreich landet. Das Problem dabei sind die Holzhandels- und Verarbeitungsketten, die sehr komplex und global verzahnt sind. Dadurch ist es fast unmöglich genau zu wissen, wo eine Holzernte herkommt und wo sie hinführt. Diese undurchsichtigen Lieferketten befeuern illegale Abholzung und schaden so den Wäldern. Der Standard hat genaueres dazu recherchiert und Hintergrundwissen aufbereitet. 

Presseschau

Böse Bäume: Interview mit Markus Bennemann

Markus Bennemann ist Wissenschaftsautor und Waldliebhaber. Nun hat er das Buch “Böse Bäume: Wie sie töten, stehlen, Feuer legen - die dunkle Seite der Waldbewohner” veröffentlicht. Darin erklärt er, wie Bäume sich gegenseitig ausstechen und welche Strategien sie dazu verwenden. Das RedaktionsNetzwerk Deutschland hat anlässlich seines neuen Buches ein Interview mit ihm geführt. Darin erklärt der Autor, wie er zu dem Buch inspiriert wurde, was genau er mit “böse” meint und welcher Baum für den Menschen am gefährlichsten ist. Das ganze Interview gibt es beim RND zu lesen.