Die Morgenpost-Meldungen der Woche
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Die Morgenpost-Meldungen der Woche

Greenpeace startet große Aktion mitten in Wien, Unterwasseraufnahmen zeigen erstmals die Zerstörung an Nord Stream 1 und Forscher:innen dokumentieren wie der Klimawandel den Wasserkreislauf beeinflusst. All das und mehr hat uns diese Woche beschäftigt!

News

Kleidung produziert für die Tonne

Dass Fast Fashion massiv der Umwelt schadet, ist kein Geheimnis. Dennoch sind die genauen Zahlen schockierend. Insgesamt ist die Textilindustrie für über 1,2 Milliarden Tonnen CO2 verantwortlich. Dabei ist vor allem die massive Überproduktion und der dadurch hervorgerufene Müll ein extremes Problem. Alleine in Österreich wurden im Jahr 2021 schätzungsweise 4,6 Millionen Kilogramm der nicht verkauften Kleidung und Schuhe noch als Neuware vernichtet

Daher fordern der Österreichische Klimarat und Greenpeace eine gesetzliche Sanktionierung der Entsorgung von Neuware. Aus diesem Anlass startete Greenpeace diese Woche eine große Aktion auf der Wiener Mariahilfer Straße. Dabei wurde ein sechs mal fünf Meter großes, zerschreddertes T-Shirt mit der Aufschrift “Produziert für den Müll?" quer über die Einkaufsstraße gehängt. Darunter häuften die Aktivist:innen einen Müllberg aus Textilien und anderen Produkten an, sinnbildlich für die massive Überproduktion und Vernichtung von Neuware. Greenpeace Campaignerin Lisa Panhuber fordert: “Angesichts der Klima- und Energiekrise muss die Ressourcenverschwendung dringend gestoppt werden. Es ist absurd, dass Produkte, die mit viel Material-, Energie-, und Arbeitseinsatz produziert wurden, gar nicht genutzt werden. Die Unternehmen müssen zur Verantwortung gezogen werden.” 

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News

Pflanzenvielfalt: Massiver Artenverlust

Ein internationales Forscherteam, an dem auch österreichische Wissenschaftler:innen beteiligt waren, haben die botanische Artenvielfalt Mitteleuropas von 1927 bis 2020 untersucht und konnten "großflächigen Verlust an Artenvielfalt" feststellen. Dies sei auf den Klimawandel und die intensive, großflächige Landwirtschaft zurückzuführen, so die Forscher:innen. Interessanterweise ist der Bestand der meisten Pflanzen zurückgegangen, während einige wenige Arten wachsen und gedeihen konnten.

Um dies herauszufinden, nutzen die Biolog:innen den Gini-Koeffizient, ein Instrument aus der Wirtschaftswissenschaft, mit dem die Verteilung von Eigentum und Einkommen analysiert wird. So berichtet Stefan Dullinger von der Universität Wien: “Dieser Index zeigt zum Beispiel, dass in einigen Ländern der Erde die wenigen Reichen immer reicher und dafür viele Arme immer ärmer werden” in der Pflanzenwelt sieht es “ganz ähnlich” aus. Die Ergebnisse der Forscher:innen zeigen, bei "1.011 der untersuchten Arten einen negativen und bei 719 einen positiven Bestandstrend", was bedeutet, dass es es unter den Pflanzenarten "in den vergangenen einhundert Jahren 41 Prozent mehr Verlierer als Gewinner" gab. (APA, red)

Presseschau

Ein Blick in die Röhre: So groß ist die Zerstörung an Nord Stream 1

Erstmals konnten Unterwasseraufnahmen von der Pipeline Nord Stream 1 das tatsächliche Ausmaß der Zerstörung zeigen. Auf den Videos ist zu sehen, dass insgesamt 50 Meter der Pipeline beschädigt oder unter dem Meeresboden begraben sind. Eine Explosion Ende September hatte diesen Schaden ausgelöst. Drohnenpilot Trond Larsen, der für die Aufnahmen verantwortlich war, sagte gegenüber der schwedischen Zeitung Expressen nur "extreme Gewalt kann solch dickes Metall verbiegen". Die dänische Polizei möchte nun, in Zusammenarbeit mit dem dänischen Geheimdienst ein Ermittlungsteam aufstellen, um die Umstände der Schäden zu klären. Während der Explosionen im September war die Pipeline zwar nicht in Betrieb gewesen, dennoch enthielt sie zum Zeitpunkt Gas. Das Video der Zeit (unten) zeigt Teile der gemachten Unterwasseraufnahmen und veranschaulicht das Ausmaß der Zerstörung an Nord Stream 1.

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Presseschau

Wenn der Sturm aufzieht: Wie der Klimawandel den Wasserkreislauf beeinflusst

Ein Leben ohne den globalen Wasserkreislauf wäre auf der Erde nicht möglich. Doch auch dieser existenzielle Prozess wird vom Klimawandel verändert und gestört.

Der Wasserkreislauf ist die Bewegung des Wassers durch Land, Meer und Atmosphäre in festem, flüssigem und gasförmigem Zustand. Die Wärme der Sonne spielt in diesem Prozess eine große Rolle, denn sie sorgt dafür, dass Wasser verdunstet und als Wasserdampf in die Atmosphäre aufsteigt. Die vom Klimawandel bedingten, steigenden Temperaturen erhöhen die Verdunstung und sorgen für mehr Feuchtigkeit in der Luft. So kommt es häufiger zu Starkregen und plötzlichen Stürmen. Gleichzeitig sorgt die Verdunstung in wasserarmen, wärmeren Gebieten aber auch für noch mehr Dürreperioden und Trockenheit. So verstärkt der Klimawandel die Extreme. 

Wenn du mehr darüber wissen möchtest, wie genau der Wasserkreislauf funktioniert und wie er sich verändert, kannst du dies bei der Deutschen Welle nachlesen. Dort erfährst du auch, was wir tun können, um den Wasserkreislauf zu stabilisieren.

Weltraumschrott: Ein Problem der Zukunft?

Nicht nur auf der Erde hinterlässt die Menschheit ihre Spuren. Seit Russland 1957 die erste Rakete ins All schießt bleibt auch dort Müll zurück, Weltraumschrott. Ein interaktiver Artikel der Zeit zeigt eindrucksvoll, wie zwei Satelliten kollidieren und so eine Unmenge an Müll hinterlassen. Da dies kein Einzelfall ist und sich auch von anderen Objekten im All, Müll lösen kann, befinden sich allein im niedrigen Erdorbit, also in einer Höhe von bis zu 2000 Kilometern Zehntausende bedrohliche Teile Weltraumschrott.

Im Artikel wird deutlich, dass dieser Müll im Moment zwar noch nicht unser Leben beeinflusst, aber in Zukunft ein großes Problem darstellen könnte. Und auch wenn diese Effekte noch nicht so unmittelbar spürbar sind, wie die Auswirkungen der Klimakrise, ist es wichtig, schon jetzt nachhaltig mit dem Weltraum umzugehen, um Probleme von morgen zu verhindern. Mehr dazu, erfährst du im Zeit-Artikel.