Die Morgenpost-Meldungen der Woche
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Die Morgenpost-Meldungen der Woche

Österreich klagt gegen EU-Taxonomie, Großbritannien will neue Öl- und Gasfelder erschließen und das Artensterben nimmt immer mehr zu. All das und mehr hat uns diese Woche beschäftigt!

News

Greenpeace befürwortet Taxonomie-Klage des Klimaschutzministeriums

Vor einigen Wochen hat die EU-Kommission entschieden, Gas und Atomkraft in der Taxonomie als nachhaltig einzustufen und den umstrittenen Energieformen damit ein grünes Label zu verpassen. Die EU-Taxonomie ist grundsätzlich dazu da, nachhaltige Energieformen zu klassifizieren. Diese Klassifizierung soll Bürger:innen und Unternehmen helfen, klimafreundliche Projekte zu identifizieren und so in diese zu investieren. Beispielsweise wird die Stromproduktion mit Solarpaneelen, Wasser- oder Windkraft als nachhaltig eingestuft. Die Taxonomie sieht nun vor, ab 2023 auch Gas- und Atomkraftwerke als klimafreundlich zu klassifizieren. Die österreichische Regierung, allen voran das Klimaschutzministerium unter Ministerin Leonore Gewessler, stellt sich nun klar gegen dieses Vorhaben und hat beim Europäischen Gerichtshof eine Nichtigkeitsklage eingereicht. 

Greenpeace begrüßt die Entscheidung des Klimaschutzministeriums und positioniert sich ebenfalls gegen Greenwashing von Gas und Atomkraft. Auch andere Umweltorganisationen, wie zum Beispiel der WWF oder der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland kritisieren die Taxonomie scharf und haben die Kommission dazu aufgefordert, die Entscheidung zurückzunehmen.

Großbritannien lässt neue Öl- und Gasfelder erschließen, trotz klarer Warnungen des Weltklimarats

Die Forscher:innen des Weltklimarats (IPCC) sind sich einig, das 1,5-Grad-Ziel lässt sich nur einhalten, wenn keine neuen fossilen Infrastrukturen geschaffen werden. Trotzdem will Großbritannien nun weitere Öl- und Gasfelder in der Nordsee erschließen. Die Regierung in London erklärte, dass dies notwendig sei, um die Energieversorgung des Landes zu sichern. Entgegen der Warnungen des Weltklimarats, stehe der Plan nicht in Konflikt mit Großbritanniens Klimazielen. 

Jacob Rees-Mogg, der zuständige Minister, betonte sogar, dass die lokale Verbrennung von Öl und Gas umweltfreundlicher sei, als die Ressourcen zu importieren. Einige oppositionelle Politiker:innen stellen sich klar gegen diese Rechtfertigung und kritisieren es scharf, die Verbrennung von fossilen Brennstoffen als klimafreundlich zu deklarieren.

Klimaschäden und Abholzung drängen Baumprimaten auf den Boden

Eine groß angelegte Studie in Amerika und Madagaskar hat gezeigt, dass baumbewohnende Primatenarten, wie zum Beispiel Lemuren, mehr und mehr Zeit auf dem Boden verbringen. Dieser Wechsel des Lebensraums ist vermutlich ein Anpassungsverhalten der Tiere auf die Konsequenzen der Klimakrise. 

Biologe und Hauptautor der Studie, Timothy Eppley, erklärt “Es ist denkbar, dass mehr Zeit auf dem Boden einige Primaten vor den Auswirkungen der Waldzerstörung und des Klimawandels schützt”. Allerdings ist eine solche Anpassung nicht für alle Arten möglich. Die Forscher:innen räumen außerdem ein, dass im Laufe der Evolution zwar schon Wechsel von Lebensräumen vorgekommen sind, dass die Schnelligkeit mit der sich die Natur heute verändert, aber trotzdem eine große Bedrohung für viele Arten darstellt. Daher fordern die Forscher:innen möglichst schnelle Strategien, um alle Arten vor dem Aussterben zu schützen

Presseschau

WWF-Bericht zu Biodiversität: Dramatisches Artensterben

Alle zwei Jahre veröffentlicht der WWF den Living Planet Report über die Wildtierbestände weltweit. Nun wurde der Bericht für 2022 veröffentlicht, mit alarmierendem Ergebnis.

Gemeinsam mit der Zoologischen Gesellschaft London (ZSL) untersuchte der WWF Säugetiere, Vögel, Reptilien und Aphibienarten und fand heraus, dass die Wildtierbestände seit 1970, also in einem Zeitraum von nur 50 Jahren um 69 Prozent zurückgegangen sind. Im Vergleich der fünf Erdregionen, trifft das Artensterben eine ganz besonders stark. In Lateinamerika und der Karibik konnte der WWF einen Rückgang der Bestände von erschreckenden 94 Prozent feststellen. 

Der Living Planet Report macht deutlich, wie schlecht es um die Artenvielfalt in der Welt steht und zeigt, wie zwei ökologische Krisen, Klimawandel und Artensterben, eng miteinander verbunden sind. Mehr zum Bericht, den betroffenen Regionen und Arten, kannst du bei ZDF heute nachlesen.

Wildlife Photographer of the Year: Unglaubliche Fotografien gekürt

Jedes Jahr schreibt das Natural History Museum den Wettbewerb “Wildlife Photographer of the Year” aus und auch in diesem Jahr wurden wieder spektakuläre und außergewöhnliche Fotos geehrt. Unter 40 000 Fotograf:innen konnte sich Karine Aigner mit ihrem Bild “The big buzz” durchsetzen. Das eindrucksvolle Foto zeigt eine Gruppe von Bienen, die beinahe zu einer Kugel verschmelzen, während sie um die Paarung mit dem einzigen Weibchen kämpfen (Bild 2 der Galerie unten). Aigner ist erst die fünfte Frau, die den Titel im 85-jährigen Bestehen des Wettbewerbs gewonnen hat. 

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