Die Morgenpost-Meldungen der Woche
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Die Morgenpost-Meldungen der Woche

Die österreichische Regierung animiert zum Energiesparen, dieses Jahr fällt das Skifahren am Dachtsteingletscher aus und das EU-Parlament hat sich über das Waldschutzgesetz beraten. All das und mehr hat uns diese Woche beschäftigt!

News

EU-Parlament stimmt für Waldschutz

Die EU-Mitgliedstaaten haben seit 2016 über 400 Millionen Euro Gewinn aus Waldzerstörung erzielt. Das Europäische Parlament will jetzt ein Importverbot für zahlreiche Waren, wenn für ihre Produktion Wälder abgeholzt wurden. Dadurch wird verhindert, dass Produkte aus Naturzerstörung auf den EU-Markt gelangen. Das Gesetz soll nicht nur für Konzerne gelten, die diese Rohstoffe beziehen, sondern auch für europäische Finanzinstitute, die Waldzerstörung finanzieren. Eine Gruppe indigener Personen aus Südamerika befürchtet jedoch, dass sich die Umweltzerstörung und Gewalt gegen Indigene nur auf ein anderes Gebiet verlagert. So sei zwar der Amazonas geschützt, andere Ökosysteme aber nicht, da diese nicht unter die im Gesetz vorgesehene Definition von Wald fielen. Im nächsten Schritt müssen sich die EU-Kommission, der EU-Ministerrat und das Europäische Parlament auf ein finales EU-Gesetz einigen. (via Greenpeace und APA, Red.)

News

Energiespartipps der Regierung

Die Regierung hat am Montag ihre Energiesparkampagne vorgestellt. Haushalte sollen durch einfach umsetzbare Maßnahmen ihren Energieverbrauch um 11 Prozent senken. Zu den Einspartipps gehören Maßnahmen wie Fenster abdichten, den Gefrierschrank abtauen oder die Raumtemperatur senken. In den vergangenen Jahrzehnten sei der effiziente Einsatz von Energie eher in den Hintergrund gerückt, weil die Preise relativ niedrig gewesen seien und es vermeintlich genug Energie gegeben habe, sagte Barbara Schmidt von Österreichs Energie.

Für den Umweltschutz ist die Energiesparkampagne ein erster richtiger Schritt. Um den Energieverbrauch langfristig zu senken, sind jedoch zusätzliche Maßnahmen notwendig. Etwa ein Energieeffizienzgesetz, der Ausstieg aus Erdgas beim Heizen und umfassende Gebäudesanierungen. (APA, Red.)

Tipps, wie du zuhause Energie sparen kannst, findest du in unserem Beitrag.

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News

Skisaison am Dachsteingletscher fällt aus

Am Dachsteingletscher wird im kommenden Herbst und Winter kein Skiliftbetrieb anlaufen. Hitze, Regen und Saharasand haben dem Eis zu stark zugesetzt und Gletscherspalten aufgerissen. "Es fehlen bis zu fünf Meter Schnee. Wir müssten die Stützen um fünf Meter versetzen und die Gletscherspalten an den Pisten schließen", bestätigte Georg Bliem, Geschäftsführer der Planai-Hochwurzen-Bahnen.

"Im Frühjahr evaluieren wir die Situation, aber es wird wohl keine neue Eiszeit kommen", so Bliem. Langlaufloipen und Skitourenüberquerungen werden weiterhin möglich sein. Auch der Eispalast wird weiterhin betrieben, aber man hat im Eingangsbereich ein Schleusensystem errichtet. Außerdem dürfen nur noch 40 Personen gleichzeitig hinein.

Wie lange der Klimawandel das Skifahren noch zulässt, ist fraglich. Im Zeitraum von 2006 bis 2016 verloren die Gletscher Tirols insgesamt 20 Prozent ihrer Eismasse.

Presseschau

Die Hälfte der Rodungen ist grundlos

Jährlich schrumpft die Fläche der tropischen Wälder um mehrere Millionen Hektar. Expert:innen glaubten bisher, dass für 80 Prozent der Entwaldung die Landwirtschaft verantwortlich ist. Laut einer neuen Studie werden ganze 90 bis 99 Prozent für die Landwirtschaft gerodet. Erschreckend daran: Nur 45 bis 65 Prozent davon dienen tatsächlich einer Ausdehnung der landwirtschaftlichen Produktion – die Hälfte wird also nie als Anbaufläche genutzt. Gründe dafür könnten Geldprobleme der Bauern sein, oder eine präventive Entwaldung aus Angst, dass diese Praxis in Zukunft illegal wird. Für welche Rohstoffe am meisten Wald gerodet wird, erfährst du beim Standard.

Presseschau

Bis 2030: Vier Klima-Kipppunkte erreich

Laut einer internationale Gruppe von Forschenden werden bis 2030 bereits vier der insgesamt neun Klima-Kipppunkte erreicht sein. Mit Kipppunkt ist "eine kritische Schwelle, an der eine winzige Störung den Zustand oder die Entwicklung eines Systems qualitativ verändern kann" gemeint. Wenn die Erde um 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter wärmer wird, könnte fast die Hälfte der Kipppunkte erreicht werden: beim grönländischen und westantarktischen Eisschild, beim Absterben der tropischen Korallenriffe und beim Tauen des Permafrost-Bodens. Die Entwicklungen, wie das Abschmelzen des Eisschildes, könnten nicht zu bremsen sein – selbst wenn die Temperatur gleich bleibt. "Damit ist die Erde geradewegs auf Kurs, mehrere gefährliche Schwellenwerte zu überschreiten, die für die Menschen auf der ganzen Welt katastrophale Folgen haben würden", sagt Johan Rockström vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Welche Kipppunkte es noch gibt und welche Folgen es hat, wenn wir sie erreichen, erfährst du im Artikel der Presse.