Die Morgenpost-Meldungen der Woche
Lesezeit: 4 Min.

Die Morgenpost-Meldungen der Woche

Deutsches 9-Euro-Ticket zieht positive Umwelt-Bilanz, Japan jagt wieder Delfine und die AUA steht in Kritik für irreführende Werbung. All das und mehr hat uns diese Woche beschäftigt!

News

Öltankerkatastrophe steht kurz bevor

Öl färbt Küsten schwarz, umhüllt Tiere mit krebserregenden Substanzen und vergiftet Wälder. Jetzt steht im Roten Meer in Jemen die nächste Naturkatastrophe bevor, verursacht durch einen kaputten Öltanker und mangelnde Hilfsbereitschaft der Politik.

"Die FSO Safer zerfällt weiter und könnte jederzeit zerbrechen oder explodieren", sagte Russell Geekie, Berater des UN-Koordinators im Jemen. Am Lagerschiff befinden sich mehr als eine Million Barrel Öl, das entspricht etwa 156.443 Tonnen. Geekie warnt bereits davor, dass es “keine Frage von ob, sondern wann” ist, bis das Öl ausläuft. Wenn das Öl nicht vorher geborgen wird, sind die Folgen für die Umwelt und zehntausende Menschen katastrophal. Um das Dilemma zu verhindern, bitten die Vereinten Nationen um weitere Spenden in Höhe von 14 Millionen US-Dollar. Deutschland, Schweden, USA und andere Regierungen haben finanzielle Hilfe zugesprochen. Österreich hat im Juni festgelegt, nichts beizusteuern, obwohl die teilstaatliche OMV im Bürgerkriegsland bereits Gewinne in Millionenhöhe machte.

Die Säuberung der Katastrophe dürfte 20 Milliarden US-Dollar kosten, für irreversible Umweltschäden ist es dann aber zu spät. (APA, Red.)

News

Werberat rügt Austrian Airlines

CO2-neutral fliegen? Wohl kaum. Aber genau damit wirbt die Austrian Airlines für einen Flug von Wien nach Venedig. Durch “nachhaltigen” Flugkraftstoff soll ein klimaneutraler Flug möglich gemacht werden. "Austrian Airlines verwendet Agrotreibstoff und dieser Treibstoff ist nicht CO2-neutral, nicht in der Theorie und nicht in der Praxis", kritisiert Eric Stam von der Schule für Luftfahrt. Auch der Österreichische Werberat sieht die Behauptung kritisch. Der irreführende Werbespruch verspricht Dinge, die schlicht und einfach nicht möglich sind. Zudem werden Begriffe verwendet, die für den durchschnittlichen Konsumenten "nicht geläufig sind, nicht näher erklärt werden und deshalb auch missverstanden werden könnten".

Der Österreichische Werberat empfiehlt zukünftig Werbemaßnahmen sensibler zu gestalten und präziser auszuformulieren.

Übrigens: Wer von Wien nach Venedig nicht das Flugzeug nimmt, sondern den Zug, spart 170 Kilogramm CO2! (APA, Red.)

News

9-Euro-Ticket zahlt sich auch für die Umwelt aus

Über 52 Millionen Mal wurde das 9-Euro-Ticket in Deutschland verkauft. Mit dem Ticket konnten von Juni bis August für monatlich neun Euro alle Busse und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr genutzt werden. Laut dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen wurden in den drei Monaten rund 1,8 Millionen Tonnen CO2 eingespart.

Hätte es ein Jahr lang ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen gegeben, wäre die Maßnahme in etwa zum gleichen Ergebnis gekommen. Jeder fünfte Käufer sei ein Neukunde gewesen, der den öffentlichen Nahverkehr normalerweise nicht nutze, so der VDV. Knapp 80 Prozent der Bevölkerung wünscht sich eine Fortführung des 9-Euro-Tickets. Dafür gibt es bereits Vorschläge, aber noch keine Beschlüsse. (APA, Red.)

Laden ...

Cookies zustimmen & weiterlesen 🍪

Um diese Story zu erzählen, haben wir einen externen Inhalt eingebettet. Bevor wir ihn dir anzeigen können, benötigen wir dein Einverständnis zur Setzung folgender Cookies. Mehr erfahren.

News

Start der Delfinjagd in Japan

In der Saison 2020/21 wurden fast 2000 Delfine von der Regierung zur Jagd freigegeben. Von September 2022 bis März 2023 drängen Fischer:innen erneut Delfine zusammen und jagen sie an die Küste. Die Tiere werden entweder für ihr Fleisch getötet oder an Delfinarien verkauft. Während die Nachfrage für Delfinfleisch aufgrund der Belastung mit Giftstoffen sinkt, boomt das Exportgeschäft. Für einen trainierten Delfin würden rund 50.000 Euro und mehr gezahlt, so Sandra Altherr von der Tier- und Artenschutzorganisation Pro Wildlife. Dieses Jahr wurde eine Polizeistation in Taiji errichtet. Nicht etwa, um die grausame Treibjagd zu verhindern, sondern um Aktionen von Tierschutzorganisationen zu unterbinden. (APA, Red.)

Presseschau

Staatliche Hilfe für Wien Energie

Wien Energie benötigte vom Staat finanzielle Unterstützung in Milliardenhöhe. Grund dafür sind die steigenden Börsenpreise für Strom und Gas. Energieunternehmen kaufen Strom und Gas über unterschiedliche Wege, manche wickeln ihre Geschäfte über die Börse ab, so wie Wien Energie. In den Lieferverträgen für Strom und Gas werden die Preise meist für einen längeren Zeitraum festgelegt, dann kann sich der Preis für diesen Zeitraum auch nicht mehr ändern. Dafür müssen Energieunternehmen Sicherheiten aufweisen können. Diese richten sich nach den Börsenpreisen und können dadurch stark schwanken. Wenn die Sicherheiten für die momentanen Börsenpreise nicht ausreichen, müssen sie erhöht werden. Dann müssen schnell mal Millionen- bis Milliardenbeträge nachgereicht werden. Ob Wien Energie die Preiserhöhungen hätte vorhersehen können und was in Zukunft verbessert werden kann, erfährst du im Artikel von Moment.