Die Morgenpost-Meldungen der Woche
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Die Morgenpost-Meldungen der Woche

Unsere Gewässer verfärben sich, gezüchtete Haut könnte Versuchstiere retten und die Zukunft des Klimaschutzgesetzes steht in den Sternen. All das und mehr hat uns diese Woche beschäftigt!

News

Nach über 600 Tagen noch kein Klimaschutzgesetz

Vor zwei Jahren einigten sich die ÖVP und die Grünen im gemeinsamen Regierungsprogramm auf ein neues Klimaschutzgesetz. Bis heute wurde keines durchgebracht. Bundeskanzler Nehammer (ÖVP) geht trotzdem davon aus, "dass wir das bis 2024 gelöst haben", dabei lässt er sich aber nicht “unter Druck setzen”. Im Moment kommen die Koalitionspartner noch auf keinen grünen Zweig. Die Grünen wollen die Klimaziele in der Verfassung verankern – mit Strafzahlungen für Bund und Länder bei Verfehlungen. Johannes Schmuckenschlager, Klimasprecher der ÖVP, hat das mit Verweis auf die Bedürfnisse der Wirtschaft abgelehnt. Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) zeigt sich weiterhin zuversichtlich: "Wir arbeiten daran und ich bin überzeugt davon, wir kriegen das auch fertig.”

Fridays for Future kritisiert das Handeln, oder besser gesagt das Nicht-Handeln der Regierung. "Drei Jahre hatten Sie Zeit, um das KSG und Ihr Versprechen zur Klimaneutralität 2040 durchzubringen. Wenn das nicht reicht, dann liegt es nicht an den fehlenden Gelegenheiten, sondern an unzureichender Regierungskompetenz und falscher Priorisierung wichtiger Maßnahmen.” (APA, Red.)

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News

Update: Fischsterben in der Oder

Seit mehreren Wochen verenden Fische in der Oder. Laut dem Institut für Binnenfischerei sind bereits 25 bis 50 Prozent des Fischbestandes gestorben. Die Ursache konnte bisher noch nicht eindeutig festgestellt werden. Allerdings wurden laut Polens Wasserbehörde 282 illegale Abflüsse entdeckt. Es werde derzeit geklärt, von wo aus diese Leitungen zur Oder gelegt wurden und wem sie gehören. (via Tagesschau)

Presseschau

“Klimaneutralität” als Greenwashing

In Supermärkten werden Produkte immer häufiger mit den Worten “klimaneutral” beworben. Aber was bedeutet das eigentlich? So genau kann man das gar nicht beantworten, denn es gibt keine genaue Definition für diesen Begriff. “Das Label ‚klimaneutral‘ sagt nichts darüber aus, ob tatsächlich Emissionen reduziert wurden und wie viel kompensiert werden musste“, erklärt Matthias Finkbeiner vom Institut für Technischen Umweltschutz an der Technischen Universität Berlin. Bei sogenannten “Kompensationsmaßnahmen" kaufen Unternehmen CO2-Zertifikate oder unterstützen Klimaschutzprojekte, um die eigenen Emissionen auszugleichen. Welche Maßnahmen wirklich sinnvoll sind und welche Forderungen Finkbeiner an ein „klimaneutrales“ Gütesiegel stellt, kannst du auf science.orf.at nachlesen. Wenn du mehr zum Thema Greenwashing und Nachhaltigkeit erfahren willst, schau dir am besten diesen Beitrag an.

Presseschau

Braune statt blaue Gewässer

Wenn wir an Seen und Flüsse denken, sehen wir blaue, glitzernde Wasseroberflächen vor uns.

Was, wenn diese braun und dunkel wären? Klingt plötzlich nicht mehr so idyllisch, entspricht aber mehr und mehr dem Bild, das wir in der Natur vorfinden.

Insbesondere durch den Klimawandel nehmen Gewässer zunehmend eine braune Farbe an. Die Färbung entsteht, wenn mehr organisches Material eingetragen wird, also wenn es beispielsweise stark regnet und dabei Kohlenstoff von umliegenden Böden an die Wasseroberfläche gelangt. Im schlimmsten Fall kann es dazu führen, dass Flüsse und Seen künftig mehr CO2 ausstoßen, als aufnehmen. Die Wissenschaftlerin Gesa Weyhenmeyer erklärt, dass insbesondere Gegenden gefährdet sind, in denen es zwar wärmer wird, aber nicht trockener. Da dunkles Wasser Sonnenstrahlen absorbiert und nicht reflektiert, erwärmt sich das Wasser. Dadurch verändert sich der Lebensraum für viele Tiere, was in Folge zum Artensterben beitragen kann. Mehr dazu erfährst du auf www.spektrum.de.  

Presseschau

Künstliche Haut statt Tierversuche

Seit 2013 ist es in der EU verboten, Kosmetika zu produzieren und zu importieren, die in Verbindung mit Tierversuchen hergestellt wurden.

Trotzdem können Tierschützer:innen noch nicht aufatmen, da medizinische Produkte weiterhin an Tieren getestet werden. Das Österreichische Forschungsinstitut für Chemie und Technik (OFI) arbeitet bereits an Alternativen.

Eine im Labor gezüchtete Haut könnte das Leid der Versuchskaninchen zumindest teilweise beenden. Die Methode ist vielversprechend für Produkte, die nicht in den Körper eingeführt werden müssen. „Das sind etwa Hörgeräte, Bandagen, Prothesen oder Brillen“, erklärt Elisabeth Mertl vom OFI  im Gespräch mit futurezone. Auch Hersteller:innen profitieren von der günstigeren und schnelleren Methode.

Wie solche In-Vitro-Screening-Methoden funktionieren und vor welchen Problemen sie noch stehen, erfährst du im Beitrag von futurezone.