News
Im letzten halben Jahr haben sich regelmäßig 84 durch Zufall ausgewählte Österreicher:innen getroffen, um sich über zukünftige Klimamaßnahmen zu beraten. Diese Woche haben sie ihre Ergebnisse der Öffentlichkeit präsentiert und ihre Forderungen der Politik übergeben. Der Klimarat spricht sich dafür aus, dass die emissionsfreie Energie bundesweit ausgebaut werden soll, um bis 2040 eine 100-prozentige Versorgung aus erneuerbarer Energie gewährleisten zu können. Die Bürger:innen empfehlen einstimmig eine Einschränkung bei der Bewerbung von klimaschädlichen Produkten. Ebenfalls appellieren sie an die Politik ein Energiegütesiegel einzuführen, durch welches Immobilienbesitzer:innen an Sanierungsauflagen gebunden werden. Zudem wird ein Gesetz für steuerliche Absetzbarkeit von Fahrrädern gefordert. Ebenfalls einstimmig empfiehlt der Klimarat, dass ein wirksames Klimaschutzgesetz noch dieses Jahr verabschiedet wird. Die Bürger:innen haben durch diese Initiative gezeigt, dass sie Veränderungen wollen. Nun wird es Zeit, dass die Politik diesen Forderungen auch nachgeht. Mehr Details zum Klimarat findest du hier.
Presseschau
Das Verbot für Plastikstrohhalme, Einwegbesteck und andere Wegwerfartikel feiert einjähriges Jubiläum! Durch das Verbot wird die Plastikverschmutzung im Meer jährlich um 0,06 Prozent verringert. Außerdem kommen seit der Verordnung ständig neue Alternativen auf den Markt. Diese sind aber nicht zwingend besser für die Umwelt, etwa wenn sie in Verbindung mit Rodungen hergestellt werden, oder mit Plastik versiegelt werden. Es ist notwendig "klare Anreize für den Ausstieg aus der Wegwerfgesellschaft zu setzen", so Henning Wilts vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie zu gegenüber dem Standard. Mehr dazu kannst du hier nachlesen.
News
Die Abgeordneten des EU-Parlaments haben sich für eine Aufnahme von Atom und Gas in der Taxonomie-Verordnung ausgesprochen. Demnach gilt Atom und Gas ab 2023 als grüne Investition. Diese Bereiche der Energiebranche können nun mit politischer und finanzieller Unterstützung rechnen. Kritiker:innen machen sich nun sorgen über die Glaubwürdigkeit des Öko-Gütesiegels. “Zusätzliche Milliarden werden in klimaschädliche Industrien fließen und uns damit in eine fatale Sackgasse bringen. Klimaziele und Energie-Unabhängigkeit geraten in weite Ferne – dieses Gesetz ist legalisiertes Greenwashing!”, so Jakob Mayr von WWF Österreich. Denn allein fossiles Gas ist in Österreich für 20 Prozent aller Treibhausgasemissionen verantwortlich. Greenpeace hat darum angekündigt, einen Antrag auf eine interne Überprüfung bei der EU-Kommission zu stellen. Sollte das Ergebnis negativ ausfallen, wird eine Allianz europäischer Greenpeace-Büros eine Klage beim Europäischen Gerichtshof einreichen. (APA, Red.)
News
Die Österreicher:innen haben von Januar bis Mai 2022 weniger Gas verbraucht als im Vorjahr. Gründe dafür sind das warme Frühjahr, sowie die hohen Preise in Industrie und Gewerbe. Auch beim Strom wären Einsparungen noch möglich, etwa wenn Klimaanlagen auf 25 Grad statt 22 Grad eingestellt werden. Ebenso können gewartete Heizungen und dichte Fenster die Energienutzung verringern. Franz Angerer, Energieagentur-Geschäftsführer, geht davon aus, dass die ständigen Berichte über hohe Preise die Sparbereitschaft steigern – aber nicht bei allen: "Bei dem Teil der Bevölkerung, wo das Thema ankommen kann und ankommen wird, ist es angekommen. Es gibt aber immer einen gewissen Teil, wo das Thema ins Leere geht, die man einfach nicht erwischt." (APA, Red.)
Event-Tipp
Bei immer mehr Menschen wächst das Bewusstsein für die Klimakrise. Personen jeden Alters demonstrieren auf der Straße, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen. Die Regierungen verpflichten sich zu den UN-Zielen und dem Pariser Klimaziel, ergreifen aber nicht die notwendigen Maßnahmen, um diese Ziele zu erreichen. Daher stellen sich die AEMS & GBS Summer Universities 2022 die zentrale Frage: Wie können wir ein gutes Leben für alle erreichen, ohne unseren Planeten zu zerstören?
Zur Diskussion sind Expert:innen aus den Bereichen der Meteorologie, Umweltwissenschaften und Mobilität geladen. Das Event findet am 18.07.2022 von 17 bis 20 Uhr statt. Man kann sowohl vor Ort, im Kuppelsaal der TU Wien teilnehmen, als auch online. Für eine Teilnahme am Livestream wird um vorherige Anmeldung gebeten. Mehr Informationen zum Event findest du hier.
