Die Morgenpost-Meldungen der Woche
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Die Morgenpost-Meldungen der Woche

China beschleunigt den Ausbau erneuerbarer Energien, Forschende entdecken die größte Pflanze der Welt und österreichische Supermärkte verschweigen Plastikmüll. All das und mehr hat uns diese Woche bewegt!

02.06.

News

China drückt bei Erneuerbaren aufs Tempo

Die chinesische Regierung hat einen neuen Fahrplan für den Ausbau erneuerbarer Energien veröffentlicht. Laut diesem hat China das Ziel, die Menge an erzeugtem Strom aus Wind und Sonne zu verdoppeln, von 2030 auf 2025, also um fünf Jahre vorverlegt. Um die Energiesicherheit zu gewährleisten, will Peking allerdings auch mehr Kohlekraftwerke weiter laufen lassen. 33 Prozent des Stroms in China sollen 2025 aus erneuerbaren Quellen stammen. 2030 will die Volksrepublik den Wendepunkt erreicht haben, ab diesem Zeitpunkt sollen die Emissionen abnehmen. Bis 2060 will China CO2-neutral sein. Derzeit stößt das Land mehr Treibhausgase aus als jedes andere der Welt. Sieht man sich die Emissionen pro Kopf an, ergibt sich ein etwas anderes Bild: Hier landet China auf dem 26. Platz (2021).

Größte Pflanze der Welt entdeckt

Etwa 200 Quadratkilometer, also halb so groß wie Wien, soll der größte bisher bekannte Organismus auf der Erde sein, berichten Forschende in einem Fachjournal. Den riesigen Seegrasteppich haben sie rein zufällig nördlich der australischen Stadt Perth entdeckt. Eigentlich entnahmen die Forschenden Proben aus der Seegraswiese, um festzustellen, wie viele verschiedene Pflanzenarten sie beherbergt. Dass es sich lediglich um ein einziges genetisch identisches Gewächs handelt, dass sich in der Shark Bay über 180 Kilometer erstreckt, hat die Beteiligten "schlicht umgehauen". Seit 4.500 Jahren wächst die gigantische Pflanze wahrscheinlich schon vom Menschen unbeobachtet vor sich hin. Mehr über den überraschenden Fund hat Der Standard geschrieben.

01.06.

News

Fluglinien vernachlässigen Klimaschutz

Sieben der größten europäischen Fluglinien ergreifen einer Greenpeace-Untersuchung zufolge zu wenig Maßnahmen, um ihre CO2-Emissionen zu reduzieren. Unter anderem wurden der AUA-Mutterkonzern Lufthansa, die Ari France-KLM sowie Easyjet und Ryanair unter die Lupe genommen. Mindestens zwei Prozent ihrer Flüge müssten Fluggesellschaften bis 2040 einsparen, um die Erderwärmung unter 1,5 Grad Celsius zu halten. Doch weder zu diesem noch zu anderen Reduktionszielen haben sich die untersuchten Fluglinien bisher verpflichtet, kritisiert Greenpeace.

31.05.

Presseschau

Zecken braucht kein Mensch

"Zecken übertragen Krankheiten, und wozu sie 'eigentlich gut' sind, ist unklar. Muss man sie deshalb ausrotten?", fragt sich Peter Castens in einem Kommentar für Geo. Selbst Ratten, ohne die es im Mittelalter keine Pest mit 25 Millionen Todesopfern gegeben hätte, haben ihre Fans und Versteher. Zecken nicht. Obwohl 2020 genau ein Mensch an einer FSME-Infektion gestorben ist – 2724 weniger als im Straßenverkehr. Trotzdem käme keiner auf die Idee, das Auto abzuschaffen. Sogar Wissenschaftler:innen bewerben die Möglichkeit, die unliebsamen Krabbler einfach zu töten. Doch für Carstens ist die Frage der Nützlichkeit für den Menschen weder ein Argument für oder gegen den Erhalt einer Spezies. Er plädiert: Artenschutz sollte für alle gelten. Seine durchaus schlüssigen Argumente kannst du hier nachlesen.

News

Supermärkte verschweigen Plastikproblem

Eine internationale Studie hat sich angesehen, wie gut die europäischen Supermärkte zur Lösung der Plastikkrise beitragen. Das Ergebnis: Österreichs Supermärkte schneiden im Europa-Vergleich unterdurchschnittlich ab. Greenpeace und Global 2000 kritisierten vor allem die mangelnde Intransparenz des österreichischen Handels. Denn Hofer, Lidl, REWE und Spar haben die Bekanntgabe ihrer Daten von verweigert. Am engagiertesten zeigten sich Lebensmittelketten in Großbritannien. Im Vergleich zum Jahr 2018 konnten sie die Menge an Plastikverpackungen um zwei Prozent reduzieren.

30.05.

News

Hallo Käfer!

Bei einer Erhebung in einem Waldstück der Esterhazy Betriebe im Burgenland sind WWF, Ökoteam und Pannatura auf eine unbekannte Käferart gestoßen. Es handelt sich um eine Nagekäferart, so viel ist klar, einen Namen hat das Tier bis jetzt aber noch nicht. Neben dem neuen Käfer konnten noch 1.150 weitere teils stark gefährdete Insektenarten nachgewiesen werden. Das Ergebnis zeige, dass erfolgreiches Wirtschaften im Einklang mit der Natur möglich ist, schlussfolgert Pannatura-Geschäftsführer Matthias Grün.