Die Morgenpost-Meldungen der Woche
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Die Morgenpost-Meldungen der Woche

55.000 neue Photovoltaik-Paneele am Wiener Flughafen, arme AMA-Schweine und der Launch der Bio-Marke der Stadt Wien. All das und mehr hat uns diese Woche bewegt!

20.05.

Größte Photovoltaikanlage Österreichs am Flughafen Wien-Schwechat eröffnet

Österreichs größte Photovoltaik-Anlage wurde heute am Flughafen Wien-Schwechat in Betrieb genommen. Auf einer Fläche von 24 Hektar wurden 55.000 Photovoltaik-Paneele verbaut. Sie erzeugen pro Jahr mehr als 30 Millionen Kilowattstunden Strom. Damit wird ein Drittel des Jahresstromverbrauchs des Flughafens und der mehr als 250 dort angesiedelten Unternehmen gedeckt. Flughafen-Vorstand Günther Ofner betonte, dass man mit der Eröffnung der PV-Anlage einen „Plan realisiert, den wir die letzten zehn Jahre verfolgt haben. Nämlich den Flughafenbetrieb CO2-neutral zu machen. Wir sind Vorreiter und erreichen unser Ziel damit früher. Diese 55.000 Paneele tragen wesentlich dazu bei.“ Ofners Vorstandskollege Julian Jäger ergänzte, dass der Flughafen aber nur ein kleiner Teil der Luftfahrt sei. Es brauche darüber hinaus "neuere Flugzeuge, die weniger Kerosin verbrauchen, effizientere Flugrouten und CO2-neutrales Kerosin.“

19.05.

Greenpeace kritisiert Tierhaltung für AMA-Fleisch

Schweine auf engstem Raum zusammengepfercht auf Vollspaltenböden. So sieht die traurige Realität in den meisten AMA-Schweineställen aus. Die schlechten Haltungsbedingungen von Schweinen mit dem AMA-Gütesiegel nahm Greenpeace am Dienstag zum Anlass für eine Protestaktion. Aktivist:innen verkleideten die Glasfassade der AMA-Zentrale mit Bildern vom realen Zustand in österreichischen Schweine-Ställen und stellten so die Wahrheit hinter den Werbebotschaften in die Auslage. Auf ihrem Protest-Schild war “Kein Schwein will so leben!” zu lesen. “Das rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel genießt in Österreich einen guten Ruf. Doch gerade in der Schweinehaltung zeigt ein genauerer Blick: Von Tierwohl und Umweltschutz kann hier keine Rede sein”, kritisiert Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace in Österreich.

Tatsächlich wird einem bis zu 110 Kilogramm schweren AMA-Schwein nur 0,77 m² Platz – meist auf Vollspaltenböden, ohne Stroh, Auslauf & Sonne – zugestanden. Die Tiere werden routinemäßig ohne Betäubung kastriert und ihre Schwänzchen kürzer geschnitten. Die schlechten Haltungsbedingungen führen auch dazu, dass die Tiere häufig krank werden und übermäßig Antibiotika eingesetzt werden müssen. Das führt dazu, dass sich Keime sozusagen “abhärten” und antibiotika-resistente Keime entstehen. Unterm Strich sind die Kriterien des AMA-Gütesiegels so niedrig, dass AMA-Schweinefleisch in den meisten deutschen Supermärkten gar nicht mehr verkauft würde, so Greenpeace in einer Aussendung.

Wer sich gegen die katastrophalen Haltungsbedingungen für AMA-Schweine und eine transparente Kennzeichnung einsetzen möchte, kann diese Petition von Greenpeace unterzeichnen.

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18.05.

„Wiener Gusto“: Stadt Wien startet neue Marke für stadteigene Bio-Produkte

Die Stadt Wien zählt mit ihren rund 2.000 Hektar Acker- und Weinflächen zu den größten Bio-Betrieben Österreichs, jetzt werden die Produkte unter der neuen Marke „Wiener Gusto“ zusammengefasst und sollen den Wienerinnen und Wienern Lust auf Bio-Produkte aus Wien machen. „Die Produkte sind 100 Prozent biologisch und aus regionaler Produktion und durch kurze Transportwege ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz und zur Versorgungssicherheit unserer Stadt“, betont Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. Bald startet der Verkauf des ersten Produkts: Bio-Weizenmehl Type 700 (glatt) wird ab Juni über einen Online-Shop, den Ab-Hof-Shop in Laxenburg und in Interspar-Filialen in Wien erhältlich sein. Im Sommer bzw. Herbst kommen Bio-Berglinsen, Bio-Erdäpfel, weitere Bio-Weizen- und Bio-Roggenmehle, Bio-Leinöl, Bio-Kichererbsen und Wildbret dazu.

17.05.

Auf Komposthaufen entdecktes Enzym recycelt Pet-Kunststoff in Rekordzeit

Viele leichte Verpackungsarten sind aus Polyethylenterephthalat. Bekannter ist der Kunststoff unter der Bezeichnung Pet. Seine Haltbarkeit, für die Nahrungsmittelindustrie ein Segen, ist für die Umwelt ein gewaltiger Fluch. Um den schädlichen Kunststoff nachhaltig loszuwerden, wird in verschiedene Richtungen geforscht. Nun haben Wissenschaftler:innen von der Universität Leipzig ein neues hocheffizientes Enzym entdeckt, das Pet in bisher unerreichter Geschwindigkeit abbaut.

Das Enzym PHL7, das das Team um Christian Sonnendecker auf einem Leipziger Laubkomposthaufen fand, könnte biologisches Pet-Recycling erheblich beschleunigen. PHL7 baut Polyethylenterephthalat doppelt so schnell ab wie der bisherige Spitzenreiter bei der Pet-Zersetzung: Innerhalb von 16 Stunden zersetzte PHL7 90 Prozent des verabreichten "Pet-Futters". In der gleichen Zeit schaffte LCC gerade einmal 45 Prozent. Eine Kunststoffschale, in der im Supermarkt zum Beispiel Weintrauben verkauft werden, ließ sich mit PHL7 in weniger als 24 Stunden zersetzen. Den ganzen Beitrag gibt es auf derstandard.at zu lesen.

16.05.

So heiß in Indien, dass Vögel vom Himmel fallen

Im Westen Indiens, im Bundesstaat Gujarat, wo die Temperaturen seit Wochen über 40 °C liegen und in einigen Regionen bis zu 46 °C erreichen sollen, finden Retter:innen jeden Tag Vögel, die aufgrund von Erschöpfung und Dehydrierung vom Himmel gefallen sind. Die Bedingungen für die Tiere haben sich erheblich verschlechtert, denn die diesjährige Hitzewelle ist "eine der schlimmsten der letzten Zeit", erklären Retter:innen eines Tierkrankenhauses in Gujarat. So sei die Zahl der Vögel, die gerettet werden müssen, um 10 Prozent gestiegen. Normalerweise werden Hitzewellen auf dem Subkontinent entweder im Mai oder in einigen Fällen im April gemeldet. Extreme Hitzeperioden begannen in Indien und Pakistan in diesem Jahr jedoch schon viel früher. Die erste Periode wurde bereits im März verzeichnet. Für das veränderte Auftreten stärkerer und längerer Hitzewellen gebe es zwar mehrere Gründe, doch die eigentliche Ursache für dieses extreme Wetterereignis sei der Klimawandel, wie die britische Online-Zeitung The Independent in diesem Artikel berichtet.