Die Morgenpost-Meldungen der Woche
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Die Morgenpost-Meldungen der Woche

Österreichs Treibhausgasbilanz fällt schlecht aus, Norwegen will Suche nach Öl und Gas ausweiten und es gibt neue Hinweise auf Gesundheitsrisiken durch Glyphosat. All das und mehr hat uns diese Woche beschäftigt!

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Kritik von Greenpeace: Treibhausgasbilanz in Österreich fällt schlecht aus

Am Montag veröffentlichte das Umweltbundesamt die Treibhausgasbilanz für 2021. Durch die Pandemie gab es 2020 einen Rückgang der klimaschädlichen Emissionen, im darauffolgenden Jahr allerdings wieder einen Anstieg von rund 4,9 Prozent. Österreichs erklärtes Ziel, 2040 klimaneutral zu sein, liegt damit noch in weiter Ferne. 

Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace kritisiert: “Die Treibhausgasbilanz stellt Österreich abermals ein vernichtendes Zeugnis aus: Während auch im Winter ein Temperaturrekord auf den nächsten folgt, wird weiterhin massiv viel klimaschädliches CO2 in die Luft geblasen”. Die Umweltschutzorganisation fordert deshalb ambitioniertere Ziele von der Bundesregierung: “In diesem letzten vollen Regierungsjahr muss die schwarz-grüne Koalition endlich Nägel mit Köpfen beim Klimaschutz machen. Das Ziel, bis 2040 klimaneutral zu werden, ist ein Kraftakt, kein Spaziergang. Der Ausstoß von Treibhausgasen muss rasch und nachhaltig gesenkt werden. Wir können es schaffen, doch es gelingt nur mit einem ambitionierten Klima- und Energieplan und sanktionierbaren Klimazielen", so Duregger.

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Norwegen: Erweiterung von Öl- und Gassuche in der Arktis geplant

92 neue Gebiete in der Arktis sollen laut Norwegens Regierung für die Suche nach Öl und Gas freigegeben werden. 78 davon befinden sich in der Barentssee, 14 im Nordmeer nahe dem Polarkreis. 

Norwegens Vorhaben stößt auf scharfe Kritik bei Umweltschützer:innen. Truls Gulowsen vom norwegischen Teil der NGO Friends of the Earth erklärte, die norwegische Regierung bereite “eine große, extrem agressive Reihe an Zugeständnissen vor. Zu einer Zeit, in der sowohl die UNO als auch die Internationale Energieagentur deutlich sagen, dass es keinen Platz mehr für Ölexploration gibt, wenn wir die Klimaziele erreichen wollen.”

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Fischerschöpfungstag: Heimische Fischressourcen für das Jahr verbraucht

Das Jahr zählt gerade einmal 25 Tage und schon hat das Aquaculture Stewardship Council (ASC) den Fischerschöpfungstag verkündet. Der Tag, an dem alle österreichischen Fisch-Ressourcen für das Jahr 2023 verbraucht sind, fällt heuer auf den 25. Jänner. Dies ist noch ein Tag früher als im letzten Jahr. Um den Fischkonsum zu decken, importiert Österreich 93% der konsumierten Wassertiere, wie Lachs, Forelle oder Garnele.

Dieses Konsumverhalten ist sehr umweltschädlich, da die hohen Fangquoten das Gleichgewicht der Ozeane stören. Die Meere sind essentiell, um die Konsequenzen des Klimawandels zu verlangsamen. Die Ozeane haben rund ein Viertel des vom Menschen produzierten Kohlendioxids aufgenommen und etwa 90 Prozent der Wärme, die durch den menschengemachten Treibhauseffekt entstanden sind. Durch die extreme Überfischung können die Meere die Konsequenzen des Klimawandels jedoch immer schlechter abfedern.


Presseschau

Gesundheitsgefahr Glyphosat

Seit Jahren warnen Forscher:innen vor dem weltweit am meisten eingesetzte Pflanzenschutzmittel Glyphosat, da es möglicherweise krebserregend ist. Nun gibt eine neue Studie weitere Hinweise auf die Gesundheitsschädlichkeit von Glyphosat.

Bereits 2015 stufte die internationale Agentur für Krebsforschung (ICAR) Glyphosat als “wahrscheinlich krebserregend” ein. Die aktuelle Studie liefert nun Hinweise auf oxidativen Stress, der durch Glyphosat ausgelöst wird. Oxidativer Stress ist der Zustand innerhalb von Zellen, bei denen sogenannte freie Radikale im Übermaß vorhanden sind und die Zelle angreifen. Bei chronisch erhöhtem oxidativem Stress kann es zu Krebs kommen. Genauere Informationen zur neuen Glyphosat-Studie findest du auf derstandard.at

Presseschau

Skifahren ohne Schnee: Weitreichende Folgen nicht nur für den Wintersport

Von idyllischen Schneelandschaften war in dieser Wintersportsaison vielerorts wenig zu sehen. Stattdessen: Graspisten mit Kunstschnee. Doch dies ist nicht nur für Skifahrer:innen dramatisch. Gibt es weniger Schnee im Winter, gibt es auch weniger Schmelzwasser im Sommer und dies hat Auswirkungen auf verschiedenste Bereiche, wie Schifffahrt, Landwirtschaft oder Stromversorgung. Robert Steiger, Geograf und Tourismusforscher am Institut für Finanzwissenschaft der Universität Innsbruck erklärt beispielsweise, dass man überlegen müsse, was künftig überhaupt noch angebaut werden könne. "In der italienischen Po-Ebene etwa gibt es Überlegungen, deutlich weniger Reis anzubauen, weil dieser einen sehr hohen Wasserbedarf hat" so Steiger. 

Mehr über die dramatischen Folgen des Schneemangels kannst du bei der Deutschen Welle nachlesen.