Die Morgenpost-Meldungen der Woche
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Die Morgenpost-Meldungen der Woche

Greenpeace fordert ein Privatjet-Verbot, Europa erlebte den heißesten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen und in Lützerath beginnt die Räumung. All das und mehr hat uns diese Woche beschäftigt!

News

Ergebnis der Regierungsklausur in Mauerbach

Am Mittwoch tagte die Regierung zur Novelle der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) und einigte sich auf einige Punkte. So sollen UVP-Verfahren schneller und effizienter werden, Photovoltaik gefördert und die Biogas-Produktion ausgebaut werden. Die Novelle ist Teil eines angekündigten Pakets zum schnelleren Ausbau erneuerbarer Energien. Es wurde außerdem festgelegt, dass künftig die Verfahren für große Energiewende-Projekte wie etwa Windparks schneller gehen sollen und es künftig keine Doppelprüfungen in den Verfahren mehr geben soll. 

Greenpeace äußert sich kritisch: "Die ÖVP zeigt rund um die Regierungsklausur einmal mehr, dass sie vor allem gut darin ist, Ankündigungspolitik zu betreiben, Zuckerl für Unternehmen zu schaffen und Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten zu diskreditieren." Auch Global 2000 gehen die Entscheidungen nicht weit genug: "Es braucht den raschen Beschluss eines wirksamen Klimaschutzgesetzes mit einem Sofortmechanismus, damit Österreich seine Klimaziele wirklich erreichen kann."

News

Weltwirtschaftsforum in Davos: Greenpeace fordert Privatjet-Verbot

In der nächsten Woche findet das Weltwirtschaftsforum in Davos statt. Zahlreiche Teilnehmer:innen werden mit dem Privatjet anreisen. Dieses klimaschädliche Verhalten hat die Umweltschutzorganisation Greenpeace im Vorfeld der Konferenz angeprangert. Im Auftrag von Greenpeace führte das niederländische Umweltberatungsinstitut CE Delft eine Untersuchung durch. Diese ergab, dass in der Woche des Weltwirtschaftsforums 2022 die klimaschädlichen Emissionen durch Privatjetflüge um 400 Prozent anstiegen. Die Privatjetflüge, die dem WEF zuzuordnen sind verursachten insgesamt 7.400 Tonnen CO2-Emissionen. Dies entspricht dem Ausstoß von 260.000 durchschnittlichen Autos in einer Woche. Greenpeace kritisiert dieses Verhalten scharf, besonders weil sich das Forum offiziell zum 1,5-Grad-Ziel bekannt hat. 

“Während eine historische Winterhitzewelle Europa in Bann hält, strömen die Reichen und Mächtigen mit hunderten Privatjets zum Weltwirtschaftsforum nach Davos. Das ist blanker Hohn gegenüber all jenen, die bereits heute unter den Folgen der Klimakrise leiden”, betont Klara Maria Schenk, Klima- und Verkehrsexpertin bei Greenpeace. Die Organisation fordert deshalb von der EU, die aktuelle Luftverkehrsordnung zu überarbeiten und ein Verbot für Privatjets einzuführen.

News

Heißester Sommer in Europa seit Beginn der Aufzeichnungen

Der Sommer in Europa war geprägt von Waldbränden, Hitzewellen und Dürre. Nun hat der EU-Klimawandeldienst Copernicus bestätigt, dass 2022 der wärmste Sommer in Europa seit Beginn der Aufzeichnungen war. Auch das Gesamtjahr brach beinahe den Rekord, es war das zweitwärmste Jahr in Europa, nach 2020. In Österreich ist das Jahr unter den drei wärmsten je gemessenen Jahren. 

Weltweit bestätigt sich dieser Trend. 2022 ist unter den fünf heißesten je gemessenen Jahren. Und im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter kann bereits eine Erderwärmung von 1,2 Grad festgestellt werden. In Anbetracht des 1,5-Grad-Ziels der Staatengemeinschaft ist dies ein dramatischer Wert und die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre ist im vergangenen Jahr sogar noch gestiegen. “Treibhausgase, einschließlich Kohlendioxid und Methan, sind die Haupttreiber des Klimawandels, und unsere Messungen zeigen, dass die atmosphärischen Konzentrationen weiter ansteigen, ohne dass es hierbei Anzeichen für eine Verlangsamung gibt”, berichtet Vincent-Henri Peuch, Leiter des Copernicus-Monitoring-Dienstes.

Presseschau

Lützerath: Räumung des Dorfes hat begonnen

Das nordrhein-westfälische Dorf Lützerath ist längst zu einem Symbol geworden – für die Klimabewegung und gegen Kohle in Deutschland. Das Dorf ist mittlerweile im Besitz des Energiekonzerns RWE und soll abgebaggert werden, um die darunter befindliche Kohle zu fördern. Doch im Dorf harren zahlreiche Aktivist:innen aus, um gegen den Abriss des Dorfes und die damit verbundene Erweiterung des Braunkohletagebaus Garzweiler II zu protestieren. Der Abriss des Dorfes ist Teil eines Kompromisses zwischen RWE und Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck (Grüne), wonach der Kohleausstieg in Deutschland auf 2030 vorgezogen werden soll, die Kohle unter Lützerath aber noch gefördert werden darf. 

Die Räumung des Dorfes hat in dieser Woche begonnen und ist weitgehend friedlich verlaufen, so die Polizei. Das Ende der Situation bleibt abzuwarten. Ausführliche Informationen und Updates gibt es im Live-Blog der Zeit. 

Aktivist:innen haben angekündigt, das Dorf so lange wie möglich zu besetzen, mindestens bis zur geplanten Großdemo am Samstag, zu der auch Greta Thunberg erscheinen wird.

In Wien wird am Samstag um 14 Uhr am Ballhausplatz ebenfalls eine Demo gegen die Räumung von Lützerath stattfinden.

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Presseschau

Moore brauchen stärkeren Schutz 

Moore sind mehr als nur sumpfige Landschaften – sie können Treibhausgase speichern und so die Konsequenzen des Klimawandels mildern. Allerdings nur, wenn sie auch gesund und intakt sind. Trotz ihrer heilenden Wirkung für das Klima werden durch Entwässerung und Entwaldung jährlich 500.000 Hektar Moore zerstört. Dadurch gehen Moorgebiete weltweit zehnmal schneller verloren, als sie wachsen können. Im neuen Mooratlas plädieren Wissenschaftler:innen für stärkeren Schutz der Moore. Bei science.orf.at gibt es ausführliche Infos rund um das Thema.