Starkregen: So schützt du deinen Garten und Balkon
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Starkregen: So schützt du deinen Garten und Balkon
Starkregen kann deinem Garten oder Balkon ganz schön zusetzen. Unsere Tipps helfen dir, deine grüne Oase gut zu wappnen und danach zu pflegen!
Claudia Dlapa
Chefredakteurin
Aktuell erleben wir einmal mehr: Die Klimaerwärmung bringt nicht nur Hitze und Dürre mit sich. Extreme Wetterereignisse aller Art steigen an und auch ungewöhnlich viel Niederschlag, sogenannter „Starkregen“, zählt zu den Folgen.
Nicht immer kommt es gleich zu katastrophalen Überschwemmungen. Aber schlimm genug, wenn deine Pflanzen leiden. Wir verraten dir deshalb, wie du deinen Balkon oder Garten gut auf Unwetter vorbereitest und was nach dem Regen hilft.
Die beste Grundlage, um deinen Garten vor Überschwemmungen zu schützen, ist ein humusreicher Boden. Je naturbelassener dein Garten ist, desto besser: Lass etwa abgestorbene Blätter liegen und verzichte auf häufiges Mähen. Das organische Material führt dem Boden Nährstoffe zu und hält ihn gesund. So hat dein Boden die besten Voraussetzungen, um Wasser wie ein Schwamm aufnehmen und speichern zu können.
Rasen hat nur schwache Wurzeln und bietet kaum Schutz vor Regen. Durch den konstanten Druck der Tropfen auf den Boden verdichtet sich das Erdreich deshalb schneller als bei abwechslungsreicher bepflanzten Flächen. Pflanzen wirken wie kleine Regendächer, die das Wasser, bevor es auf den Boden fällt, abfangen – der Boden bleibt dadurch lockerer und kann das Regenwasser besser aufnehmen. Ihr stärkeres Wurzelwerk hält die Erde zudem stabil. Deshalb solltest du deinen Garten so bunt und vielfältig wie möglich gestalten. Das hilft nicht nur bei Unwettern, sondern bringt auch Bienen, Hummeln und Schmetterlinge zum Jubeln.
Versiegelte Flächen im Garten verhindern, dass Regenwasser versickern kann. Stattdessen fließt es ab und begünstigt Überschwemmungen.
Jede noch so kleine Grünfläche wirkt der Katastrophe entgegen. Am besten sollte man den Garten deshalb so wenig wie möglich betonieren. Möchtest du etwa einen Gehweg anlegen, kannst du überlegen, ein Rasengitter zu verwenden. Die Gitter versiegeln den Boden nicht komplett, sondern lassen Freiräume, über die das Regenwasser in die Erde sickern kann.
Befreie Dachrinnen und Abflüsse regelmäßig von Blättern und Schmutz. Je besser das Wasser abrinnen kann, desto geringer ist das Risiko, dass dein Garten oder Balkon zum Überschwemmungsgebiet wird.
Vermeide größere Verunreinigungen von vornherein, indem du Blattschutz- und Abflussgitter installierst. Beim Reinigen der Dachrinne helfen spezielle Werkzeuge wie Dachrinnen-Schaufeln oder Reinigungsstäbe mit Bürstenaufsatz. Ansonsten liefert auch der Gartenschlauch mit Hochdruckdüse gute Ergebnisse. Sind die Dachrinne oder der Abfluss nur schwer zugänglich oder stark verstopft, solltest du für die sichere Reinigung unbedingt Fachleute engagieren.
Zu viel Wasser in der Erde kann deinen Pflanzen gefährlich werden. Die Staunässe führt dazu, dass ihre Wurzeln nicht mehr atmen können oder sogar faulen. Die geschädigten Wurzeln nehmen dann weniger Nährstoffe auf und das Wachstum der Pflanze wird gestört.
Wer Beete mit einem Gefälle anlegt, sorgt dafür, dass Regenwasser von den Pflanzen wegfließen kann. Generell hilft es, eine Drainage im Beet anzulegen, zum Beispiel in Form einer Schicht Sand oder Kies (in etwa 70 Zentimeter Tiefe). Ein Drainagerohr nimmt Regenwasser über Löcher auf und leitet es in die Kanalisation ab.
Blumenkästen und Pflanzentöpfe, die an der Balkonbrüstung hängen, sollten Ablauflöcher haben. Sie verhindern, dass Wasser in den Gefäßen steht und die Blumen eingehen. Auch eine Kiesschicht im unteren Teil von Blumentöpfen beugt Staunässe vor.
Jeder Tropfen, den du in einer Regentonne auffängst, gelangt nicht auf den Rasen. Du vermeidest damit nicht nur Überschwemmungen, sondern kannst das Regenwasser in trockenen Zeiten auch gleich zum Gießen verwenden.
Um Schäden an den Wurzeln von Pflanzen zu vermeiden, sollte man im Beet stehende Wasserlacken so gut es geht abschöpfen. Auch Mücken und Gelsen, die dort gerne ihre Eier ablegen, können so nicht zur Plage werden.
Kontrolliere deine Kübelpflanzen im Garten oder auf dem Balkon und schütte das Wasser weg, das sich in Untersetzern gesammelt hat.
Abgeknickte oder eingerissene Stängel mit einem scharfen Messer entfernen, sonst machen die Beschädigungen die Pflanzen anfälliger für Pilze und Bakterien. Auch beschädigte Früchte können dazu führen, dass die Pflanzen krank werden. Du solltest sie deshalb abpflücken und wenn möglich verwerten.
Kontrolliere nach stürmischem Starkregen auch die Bäume in deinem Garten, entferne beschädigte Zweige und schau dir die Äste genauer an. Beschädigte Äste können gefährlich werden, wenn sie unentdeckt bleiben und zu einem späteren Zeitpunkt herunterfallen. Auch den Bereich um den Baumstamm herum solltest du kritisch inspizieren: Wölbungen könnten darauf hindeuten, dass der Baum den Halt verliert und droht umzukippen.
Den Rasen sollte man erst wieder betreten, wenn man keine tiefen Spuren mehr hinterlässt, sonst verdichtet man die Erde zusätzlich. Sobald der Rasen trocken ist, helfen Geräte wie Lüftungsgabeln oder Nagelschuhe beim Durchlüften.
Nach starkem Regen ist auch die Erde im Beet häufig verdichtet und die Oberfläche hart. Damit der Boden wieder besser durchlüftet wird, solltest du ihn vorsichtig auflockern.
Weil Nährstoffe, vor allem Stickstoff, durch viel Regen ausgewaschen werden, ist es sinnvoll, Beete und Balkonpflanzen nach starkem Regen sanft zu düngen. Verwende unbedingt organischen Dünger wie Kompost oder Pflanzenjauche, um deine Pflanzen bei der Regeneration zu unterstützen, ohne die Umwelt zu belasten.
Ein bisschen Planung und Pflege vor und nach dem Regen machen einen großen Unterschied.Unsere Tipps helfen dir dabei, deinen Garten oder Balkon gut auf Starkregen vorzubereiten und Schäden zu vermeiden.
Wir hoffen, dass du nun besser auf den nächsten Starkregen vorbereitet bist und ihm gelassener entgegensehen kannst. Viel Spaß beim Gärtnern!