Der Tourismus in den Wintersport-Regionen verdichtet sich seit Jahrzehnten immer mehr und das oft zu Lasten der Natur. Dabei gibt es einiges, auf das man als Einzelne:r im Urlaub achten kann, um Umwelt und Klima etwas zu schonen. Auf welche Weise jede und jeder dazu beitragen kann, den Skiurlaub nachhaltiger zu gestalten, weiß Jasmin Duregger, Klimaexpertin von Greenpeace Österreich. Umweltbewussten Urlauber:innen empfiehlt sie, “die Anreise statt mit dem Auto mit dem Zug zu erledigen, im Ort Öffis zu benutzen und bei den Freizeitaktivitäten auf Entschleunigung zu setzen.”
Hier unsere Tipps im Detail:
In den Bergen kann es im Winter ganz schön stressig werden, wenn sich unzählige Menschen mit Ski oder Snowboard zu den Liften drängen und im Geschwindigkeitsrausch die Pisten hinunter rasen. Skitouren, Langlaufen und Schneeschuhwanderungen sind tolle Alternativen, um Natur und Landschaft erholsam wahrzunehmen und dem dichten Gedränge an Liften, Hütten und Pisten zu entgehen. Außerdem sind für diese Winteraktivitäten keine präparierten Pisten nötig. Dadurch wird weniger in die Natur eingegriffen und das natürliche Umfeld bleibt erhalten.
Wer unbedingt Skifahren und Snowboarden möchte, sollte das in der kalten Jahreszeit tun, wenn keine oder weniger künstliche Beschneiung notwendig ist. Schneekanonen machen Lärm wie eine Schnellstraße und verbrauchen immens viel Wasser und Energie. Auf abendliches und nächtliches Skifahren solltest du verzichten, denn auch die dafür benötigten Flutlichter verbrauchen viel Energie.
Vor allem bei der Anfahrt ins Skigebiet kann man etwas für die Umwelt tun. Zwei Drittel aller Emissionen, die durch den Wintertourismus anfallen, entstehen durch die Anreise. Klar ist also: Wer auf öffentliche Verkehrsmittel setzt, schützt das Klima. Die meisten Regionen sind mit öffentlichen Verkehr gut erschlossen und man kommt mit etwas Planung stressfrei nahezu überall hin.
Viele Menschen verbringen mehrere Tage im Skigebiet und brauchen eine Unterkunft. Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an Hotels mit Nachhaltigkeits-Auszeichnungen und Zertifikaten. Aufgrund der großen Anzahl an Labels fällt es schwer, sich im Gütezeichen-Dschungel zurechtzufinden. Zum Glück gibt es einfache Kriterien, an denen du dich bei der Auswahl orientieren kannst: Am besten solltest du mit dem Zug oder Bus anreisen und kleinere Unterkünfte bevorzugen, die energieschonend und mit erneuerbaren Energien arbeiten und auf saisonale sowie Bio-Spezialitäten setzen.
Generell sollte klima- und umweltfreundliches Essen saisonal, biologisch, aus der Region und pflanzlich sein. Wenn du auf der Alm eine Jause genießt, solltest du darauf achten, deine Abfälle wieder mitzunehmen und sie keinesfalls in der Natur zu lassen.
Skiausrüstung wie Winterjacken, Schneehosen sowie Ski und Snowboards am besten leihen oder gebraucht online oder secondhand kaufen. Beschädigte Kleidung solltest du versuchen zu reparieren, anstatt sie sofort zu entsorgen. Damit sparst du nicht nur Geld, sondern auch Ressourcen. Denn in der Produktion der Artikel steckt viel Aufwand und mitunter fallen dabei große Mengen klimaschädlicher Emissionen an. Je länger Wintersportgeräte und -kleidung also in Gebrauch sind, desto besser ist es für die Umwelt.
Wer neue Kleidung oder Ausrüstung kauft, sollte auf nachhaltige Marken setzen und den lokalen Handel unterstützen.