Beim Saubermachen holen wir oft viele bunte Flaschen aus dem Schrank: Hersteller gaukeln uns vor, dass wir für jeden Raum und jeden Schmutzfleck ein eigenes Mittel brauchen. Das ist nicht nur Unsinn, sondern auch gefährlich. Oft können die chemischen Substanzen nicht aus dem Abwasser gefiltert werden. Sie gelangen in die Natur und vergiften dort Tiere und Pflanzen. Und auch unserer Gesundheit schaden die teils ätzenden Stoffe.
7 Tipps für einen umweltfreundlichen Frühjahrsputz
Gut für die Umwelt, deine Gesundheit und den Geldbeutel: Mit unseren einfachen Tipps gelingt dir ein rundum schonender Frühjahrsputz!
In Wahrheit kannst du die meisten Reiniger im Einkaufsregal stehen lassen. Denn um dein Zuhause blitzblank zu putzen, brauchst du weder aggressive Chemie noch viele unterschiedliche Produkte. Auf überflüssige „Wunderreiniger“ zu verzichten, lohnt sich: Du schützt damit nicht nur die Umwelt und deinen Körper vor dem Kontakt mit schädlichen Substanzen, sondern kannst langfristig auch einiges an Geld einsparen.
Wir verraten dir, welche Putzmittel du wirklich brauchst, sowie weitere praktische Tipps für einen rundum schonenden Frühjahrsputz!
1. Drei Putzmittel für fast alles
Viele Spezialreiniger für Küche, Bad und Klo sind reine Geldverschwendung und ihre giftigen Inhaltsstoffe eine unnötige Belastung für die Umwelt und deine Gesundheit.
Auf WC-Steine etwa kannst du getrost verzichten – sie entfernen keinen Schmutz, sondern überdecken nur die Gerüche und verseuchen dabei das Abwasser mit schädlichen Duftstoffen, Tensiden und Konservierungsstoffen. Ähnliches gilt für Raumsprays und Duftspender: Auch sie säubern die Luft nicht, sondern verschlechtern ihre Qualität sogar. Die penetranten Duftstoffe reizen Haut und Atemwege und können Allergien auslösen.
Lass unnötige Mittelchen einfach im Einkaufsregal stehen, für ein sauberes Zuhause genügen in der Regel:
Allzweckreiniger: reinigt so gut wie alle Oberflächen, Fenster und Böden.
Essigreiniger: wirkt als Superkraft gegen Kalkablagerungen.
Scheuermilch/-pulver: hilft bei hartnäckigem Schmutz dank scheuernder Bestandteile wie gemahlener Gesteinsmehle oder Marmormehl. In vielen Fällen machen ein Kratzschwamm oder (Edel-)Stahlwolle und deine Muskelkraft aber sogar Scheuermilch überflüssig.
2. Hausmittel zum Putzen
Essig, Backpulver, Soda/Natron, Kernseife und natürliche Zitronensäure beseitigen so gut wie alle Arten von Schmutz. Im Unterschied zu chemischen Reinigern sind sie biologisch abbaubar – mit ihnen lassen sich umweltfreundliche und günstige Putzmittel ganz einfach selbst herstellen.
Essig: löst Kalk und Schmutz auf so gut wie allen Oberflächen, nur auf Marmorflächen und Natursteinen solltest du ihn nicht verwenden. Er absorbiert und neutralisiert unangenehme Gerüche (sein eigener verfliegt schnell), etwa in der Toilette. Beim Waschen kann er Weichspüler ersetzen.
Zitronensäure: ähnlich wie Essig wirkt sie kalklösend und geruchsneutralisierend.
Backpulver: absorbiert ebenfalls Gerüche, löst Fett und eignet sich zum Scheuern bei hartnäckigen Ablagerungen. Auch als Abflussreiniger liefert Backpulver in Kombination mit Essig ein Top-Ergebnis.
Soda/Natron: drei Teelöffel mit einem Liter Wasser mischen, und schon hast du einen wirksamen Allzweckreiniger für Oberflächen und sogar den Boden. Verwende weniger Wasser für eine Paste, mit der du auch stark verschmutzte Stellen sauber schrubben und Edelstahl polieren kannst.
Kernseife: hilft als Fleckenentferner, Glasreiniger, Bodenreiniger und Spülmittel, um Fett und Schmutz aus Textilien und von Oberflächen zu lösen.
3. Waschbare Putzlappen
Waschbare Putzlappen schonen die Umwelt und den Geldbeutel. Am besten, du kaufst Öko-Schwämme aus Naturfasern statt Plastik. Im Gegensatz zu Einwegprodukten wie Papiertüchern kannst du sie nach dem Putzen einfach bei 60 Grad in der Waschmaschine waschen und viele Male wiederverwenden. So sparst du Geld und jede Menge unnötigen Müll.
4. Downcycling
Lappen, die du aus hygienischen Gründen nicht mehr in der Küche nutzen möchtest, sind oft noch gut genug für Bad und Toilette.
Zum Fensterputzen eignen sich Zeitungen, die du ins Putzwasser tauchst. Trocken überzeugt das Altpapier beim Polieren gegen Schlieren.
Kaputte Feinstrumpfhosen können teure Staubfangtücher ersetzen! Beim Wischen laden sie sich elektrostatisch auf und fangen kleinste Schmutzpartikel in ihrem Gewebe.
5. Abflüsse mechanisch säubern
Mit einem feinmaschigen Sieb sorgst du dafür, dass dein Abfluss sauber bleibt und keine aggressiven Abflussreiniger zum Einsatz kommen müssen. Ist der Abfluss doch mal verstopft, hilft eine Saugglocke, auch Pümpel genannt. Sie wirkt rein mechanisch mit Unterdruck: Flupp, flupp, flupp, und schon rinnt das Wasser in den meisten Fällen wieder ab. Bei hartnäckigen Verunreinigungen kannst du den Pümpel auch mit dem oben erwähnten Backpulver-Essig-Gemisch kombinieren.
6. Verpackungen wiederverwenden
Wenn du alte Putzmittel- oder andere Plastikflaschen mit Nachfüllbeuteln oder in Unverpackt-Läden auffüllst, reduzierst du große Mengen an unnötigem Verpackungsmüll. Außerdem hilfst du damit, Energie einzusparen, die sonst für die Herstellung neuer Plastikflaschen nötig wäre. Verpackungen wiederzuverwenden ist also gleich doppelt gut für die Umwelt!
7. Achtsam ausmisten
Der Frühjahrsputz ist eine super Gelegenheit zum Entrümpeln. Wer achtsam vorgeht, tut viel Gutes: Freut sich jemand anderes vielleicht über die aussortierten Kleider? Lässt sich der kaputte Wecker nicht doch noch reparieren? Gegenstände werden mit viel Energieaufwand hergestellt. Je länger sie genutzt werden, desto weniger schadet ihre Produktion unterm Strich dem Klima und der Umwelt.
Auf den Frühjahrsputz bist du nun bestens vorbereitet – danke, dass du beim Saubermachen auch an die Umwelt denkst!
Hast du Anregungen oder weitere Tipps zum umweltfreundlichen Frühjahrsputz? Wir sind gespannt! Schick dein Feedback einfach an service@greenpeace.org.